Der am Mittwoch bekannt gegebene Abschreiber der General Insurance kommt für die Zurich allerdings zu einem überraschend optimalen Zeitpunkt. Der Versicherungs-Analyst Fabrizio Croce schliesst sich dem Votum der Zurich-Leitung an und ist über die ausserordentliche Erhöhung der Reserven der General Insurance Deutschland «herbe enttäuscht».

«Besonders nachdem wir den Eindruck gehabt haben, dass Rückstellungen kontinuierlich überprüft werden und nach den Kosten im 3. und 4. Quartal 2011 (220 Millionen Dollar) und im 2. Quartal 2012 (100 Millionen Dollar) angepasst wurden» schreibt Croce in einer ersten Beurteilung.

Offensichtlich seien die getroffenen Massnahmen nicht streng genug gewesen, um das Problem zu lösen, fügt der Analyst an. «Das Unternehmen scheint Geschäfte geschrieben zu haben, ohne korrekte Modellierung und Risiko-Bewertung», so Croce weiter.

Glück im Unglück

Insgesamt sei das Geschäft der Haftpflichtsparte mit langer Schadenabwicklungsspanne, welches die Zurich Deutschland nun ganz auf Eis gelegt hat, mit Prämien von 200 Millionen Dollar nicht besonders gross gewesen. Entsprechend bitter ist nun die Enttäuschung.

Als kleiner Wermutstropfen bemerkt Croce, dass die Zurich mit dem Zeitpunkt ihrer ausserodentlichen Rückstellung Glück gehabt habe. Dieses Jahr sei es zu verhältnismässig wenigen Schadensfällen gekommen, sodass dieser Zwischenfall keinen grossen Einfluss auf die Profitabilität und die Dividende des Unternehmens haben dürfte.

 

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