Die Übertragungsrechte für die europäischen Fussball-Spitzenligen sind ein Milliarden-Business. Private-Equity-Gesellschaften versuchen nun auch in Italien in das lukrative Geschäft einzusteigen.

Private-Equity-Investoren, die sich in die Vermarktung der Bundesliga einkaufen wollten, haben kürzlich zum zweiten Mal eine Niederlage erlitten. Die 36 Clubs der Deutschen Fussball Liga (DFL) stimmten Ende Mai gegen den Verkauf der Medien- und Vermarktungsrechte, wie finews.ch berichtete.

Italiens höchste Fussballliga hat nun ebenfalls Gespräche mit Private-Equity-Firmen über den Verkauf eines Teils ihres Medienrechtegeschäfts aufgenommen. Nach Angaben von Personen, die mit den Details vertraut sind, arbeitet die Serie A mit Beratern des britischen Investmenthauses Lazard an einem möglichen Deal, wie die «Financial Times» berichtet (kostenpflichtiger Artikel).

Zweigleisige Verhandlungsstrategie

Private Equity-Investoren könnten laut Bericht einen Anteil von 10 bis 20 Prozent an den Medienrechten der Liga erwerben. Das könnte der Serie A eine Investition von mehreren Milliarden Euro bringen.

Dieser Prozess läuft parallel zu einer seperaten Verhandlungsrunde. Die Serie A werde zunächst mit den Rundfunkanstalten über einen Fünfjahresvertrag für die Medienrechte ab 2024 verhandeln, heisst es. Die Gespräche mit den Private-Equity-Firmen würden erst fortgesetzt, wenn sich die Vereine mit Medienunternehmen wie Sky und DAZN nicht auf einen Preis einigen könnten.

Unterschiedliche Preisvorstellungen

Die Frist für die Sender, ihre Angebote abzugeben, läuft in der kommenden Woche ab. Insider gehen davon aus, dass die Angebote unter den Preisvorstellungen der Vereine liegen werden und sich die Verhandlungen bis in den Juli hinziehen werden.

Die Serie A hat bereits mehrfach Gespräche mit Private-Equity-Firmen geführt, aber der Widerstand einzelner Vereine und ihrer Manager hat die Verhandlungen zum Scheitern gebracht. So wurde beispielsweise ein Versuch der Private-Equity-Firma CVC, für 1,6 Milliarden Euro eine Minderheitsbeteiligung an den Medienrechten zu erwerben, von den Vereinen im Jahr 2021 abgelehnt.