Die UBS setzt zwar vorab auf die Vermögensverwaltung. Sie stellt aber auch junge Investmentbankerinnen und Investmentbanker ein. Der Eintrittstest für dieses Jahr erweist sich nun als «crazy» schwierig.

Für Anfänger war das das Investmentbanking schon immer ein hartes Pflaster. Während der Corona-Krise wurde die Arbeit für den Nachwuchs gar so belastend, dass es zu Revolten kam. Dabei können sich jene Assistenten, die einen Platz auf der untersten Stufe der Karriereleiter von Investmentbanken ergattert haben, schon glücklich schätzen: Sie haben die Eintrittstests bestanden.

Um dies Prüfungen rankt sich so manche Legende – und die UBS hat hier nun offensichtlich ein neues Kapitel geschrieben.

Fiese Fangfragen

Die Grossbank streicht zwar im Rahmen der Integration der Credit Suisse (CS) Hunderte Stellen in dem Bereich, zumal im europäischen Branchen-Hub London. Dennoch werden auch angehende Bankerinnen und Banker eingestellt; derzeit rekrutiert das Schweizer Institut unter Hochschulabgängern für den nächsten Jahrgang, der im Frühling an den Handelsdesks und als Helfer von Regenmachern starten soll.

Wie Kandidaten aber dem britischen Finanzportal «Efinancialcareers» berichteten, ist der Eintrittstest dieses Jahr nun «crazy» schwierig. So wird die Fähigkeit zu induktiven Schlussfolgerungen mit einem Farbfeldtest unter Zeitdruck gemessen; hinzu kommen Tests zum Zahlenverständnis, bei denen offenbar auch mit Fangfragen versucht wird, die Probanden aufs Glatteis zu locken.

Laut dem Bericht können aber selbst Superhirne, welche eine hohe Punktzahl bei beiden Aufgabensets erzielen, noch durchfallen.

Kultureller Filter

Getestet wird nämlich zusätzlich der «kulturelle Fit» – und wer dort den Personalverantwortlichen nicht ins Schema passt, fällt raus. Letztere Thematik beschäftigt derzeit auch Angestellte der CS: UBS-Präsident Colm Kelleher hatte bei der Übernahme der Grossbank erklärt, das Personal der Konkurrentin müsse einen «kulturellen Filter» durchlaufen, um bei der Megabank eine Anstellung zu finden.

Bankchef Sergio Ermotti sah das jüngst indes nicht mehr ganz so eng. Wie er gegenüber der Agentur «Bloomberg» erklärte, haben die Mitarbeitenden der UBS und der CS bereits viel gemeinsam. So seien sie etwa in ähnlichen Geschäftsfeldern tätig gewesen.