Der Anlagenotstand treibt Investoren in immer abgelegenere Sektoren. Starkes Wachstum verzeichnete zuletzt die Hotellerie. 2014 sollen rund 50 Milliarden Dollar in Hotelimmobilien gesteckt werden.

Immobilien an guten Lagen stehen weit oben auf der Einkaufsliste reicher Investoren wie HNWIs (High Net Worth Individuals), Family Offices oder institutionelle Anlegern. Das ist nicht neu. Doch haben Sie als Private Banker schon einmal über Hotelimmobilien als Anlage für Ihre gut betuchte Klientel nachgedacht?

Denn das könnte das neue Objekt der Begierde werden. Immer mehr gut Betuchte rund um den Globus stecken nämlich Milliarden in Hotelimmobilien. 2013 flossen in Hotels weltweit 46,7 Milliarden Dollar, ein Drittel mehr als im Jahr 2012. Für 2014 erwartet der Immobilienspezialist Jones Lang LaSalle (JLL) mit mehr als 50 Milliarden Dollar eine neue Rekordmarke.

Auslastung und Erlöse steigen

Gefragt ist der Hotelimmobiliensektor vor allem in Europa. Dort sind Investoren derzeit besonders zuversichtlich. Die Investitionsstimmung in der Region Europa, Naher Osten und Afrika befinde sich auf einem «Allzeithoch», zitiert die Tageszeitung «Die Welt» Ursula Kriegl, Leiterin der JLL Hotels&Hospitality Group in München.

Besonders attraktiv sei derzeit das deutsche Beherbergungsgeschäft. Folgende Gründe sprechen laut «Die Welt» für Hotelimmobilien:

  1. Es gibt weltweit viel Geld im Markt und ein Mangel an attraktiven Anlagealternativen.
  2. In anderen Immobiliensegmenten, etwa bei «Core»-Büroobjekten, sprich «werthaltigen» Gebäuden in Toplagen hält die Miet- mit der Kaufpreisentwicklung oftmals nicht Schritt.
  3. Hotelbesitzer können weitaus schneller von der wirtschaftlichen Erholung profitieren, die sich in vielen Ländern abzeichnet und Tourismus wie Geschäftsreisen beflügelt.
  4. Die Kreditmärkte sind wieder funktionsfähig, Finanzierungskonditionen günstig, und die Konjunkturdaten haben sich vielerorts verbessert.
  5. Eine aktuelle Marktstudie von PWC kam zu dem Schluss, dass die Hotels in fast allen 18 von ihnen untersuchten europäischen Städten in den nächsten zwei Jahren ihre Auslastung und Erlöse steigern werden.