Ein Blick ins Internet gibt einen Anhaltspunkt, wie es um die Publikumswirkung steht. Die App zum Digipigi erfreut sich in Download-Rankings eher mässiger Beliebtheit, während die Suchabfragen gemäss Google-Trend seit dem Hoch im Jahr 2017 vor sich hin dümpeln.

Fort sind bei der Bank auch die Fürsprecher der ersten Stunde. Kaderfrau Schnydrig Moser verliess Mitte 2018 die CS Schweiz, um die Leitung der Kreditkartentochter Swisscard zu übernehmen. Sie wollte sich auf Anfrage auch nicht mehr zu ihrem einstigen Vorzeigeprojekt äussern.

Nicht mehr bei der CS sind auch diverse Spezialisten, die das Digipigi als Produktemanager aus der Taufe gehoben hatten. Drei von ihnen blieben jedoch zusammen, und führten die Idee hinter dem Digipigi auf eigene Faust weiter: Sie gründeten Ende 2018 in Zürich das Startup Fintune, das sich wiederum zum Ziel gemacht hat, eine «digitalen Gefährten» in Geldbelangen für Fünf- bis Zwölfjährige zu vertreiben.

Aufs Digipigi folgt Finny

Bei Fintune heisst jener Gefährte «Finny». Die Ähnlichkeiten zum Digipigi springen ins Auge (Bild unten). Das Unternehmen ist allerdings noch in den Anfängen. Es werden Investoren gesucht, und der Webseite nach zu urteilen haben sich noch keine Banken- oder Retailpartner zu Finny bekannt. Derweil ist einer der Fintune-Mitgründer bereits zu einem Finanzkonzern weitergezogen. Auf Anfrage wollte sich Fintune nicht zum Digipigi äussern.

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(Bild: Fintune)

Wie auch finews.ch berichtete, erwog die CS selber, das Sparschwein an Drittbanken oder gar ins Ausland zu vertreiben. Recherchen zufolge wurde die Idee jedoch fallengelassen – diesen Faden will offenbar Fintune wieder aufnehmen. 

Die CS nennt aktuelle Zahlen zu ihrem Angebot: Monatlich würden nach wie vor mehrere hundert Digipigis und dazugehörende Banking-Pakete eröffnet, hiesst es auf Anfrage. Bis im vergangenen September gingen bei der CS 30'000 Bestellungen ein. 

Million noch lange nicht in Reichweite

Das klingt nach viel. Jene Zahlen zeigen aber, dass sich der Absatz deutlich verlangsamt hat. Ende 2017 sprach man bei der CS noch von monatlich im Schnitt 4'000 verkauften Kässeli. In einem internen Schreiben veranschlagte Schweiz-Chef Thomas Gottstein den Absatz nach den ersten zwölf Monaten auf 20'000 Einheiten. Demnach ist in den vergangenen 14 Monaten das Volumen um die Hälfte eingebrochen. Und die Million ist noch lange nicht in Reichweite.

Insofern trügt der Eindruck nicht, dass es stiller ums vormals gehypte Kässeli geworden ist. Und das kann für ein Digitalprodukt gefährlich sein: Immer wieder zeigt sich bei Grossbanken, dass neuartige Angebote ohne breite Basis und ohne mächtige Fürsprecher Gefahr laufen, sang- und klanglos zu verschwinden.

Pudelwohles Schweinchen

Bis jetzt bekennt man sich bei der CS noch fest zum Säuli: «Das Digipigi fühlt sich auch weiterhin pudelwohl bei uns und ist fester Bestandteil unseres Produktangebots», beteuerte ein Sprecher.

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