Mit dem Digipigi hat die Credit Suisse das erst digitale Sparschweinchen lanciert. Doch irgendwie hat dies die junge Kundschaft noch nicht ganz verstanden.

Für das erste digitale Sparkässeli im Swiss Banking hat das Team um Produktechefin Florence Schnydrig-Moser mit der grossen Kelle angerichtet: Das «Digipigi» der Credit Suisse (CS) Schweiz funktioniert nicht nur als traditionelles Sparsäuli, sondern ist via App mit einem Konto, Ämtliplan und einer eigenen Debitkarte verbunden. Und nicht zuletzt dient das Schweinchen als Nachtlicht und Wecker.

Klar, dass mit dem putzigen Tierchen grosse Erwartungen verbunden sind. Schnydrig Moser zufolge sind dafür die rund 1 Million Kinder in der Schweiz zu gewinnen.

Nachfrage unterschätzt

Wie der «Retail Banking Blog» des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) nun berichtete, zeigen die neuesten Zahlen diesbezüglich ein gemischtes Bild ab. Für die CS Schweiz sicher erfreulich ist der Umstand, dass zwei Drittel der bisher ausgegebenen Schweinchen an Neukunden gingen.

Bei geschätzten 4'000 vertriebenen Kässeli pro Monat ist dies kein schlechter Start; umso mehr, als ja die Erwachsenen die Konti eröffnen und beim Kauf eines ganzen «Bonviva»-Bankingpakets das Digipigi gratis erhalten. Wie finews.ch bereits berichtete, hatte die Bank die Nachfrage unterschätzt und musste Lieferengpässe überwinden.

Fast die Hälfte nutzt das Konto nicht

Andere Werte sind etwas weniger ermutigend. Drei Viertel der Kunden haben zwar ein Digipigi bezogen, aber noch kein Geld auf das Privatkonto überwiesen. Bei den Sparkonti-Bezügern haben bisher 45 Prozent noch kein Geld auf das Konto einbezahlt. Möglicherweise, analysiert der Blog, brauchen diese Kunden das Digipigi derzeit als traditionelles Sparschwein. Also analog statt digital.

Das wäre ein Hinweis darauf, dass auch bei der kommenden Generation von «digital natives» noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist – oder deren Eltern die Gebrauchsanweisung ganz einfach nicht gelesen haben.

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