Das digitale Sparkässchen Digipigi wurde mit grossem Brimborium lanciert. Doch jetzt sind bei der Credit Suisse die wichtigen Fürsprecher weg – der Absatz ist vom einstigen Hoch bereits weit entfernt.

Selten kam ein kleines Schweinchen so gross heraus wie das «Digipigi» bei der Credit Suisse (CS). Zur Lancierung des digitalen Sparsäulis im Sommer 2017 richtete die Schweizer Grossbank mit der grosser Kelle an.

Die École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) entwickelte den Prototypen. An die 100 Personen wurden dann bankintern für die Entwicklung abgestellt, während draussen eine Kampagne mit Online-Werbung, Plakaten und TV-Spots anrollte.

Mehr als ein Kässeli

Das für Kinder gedachte Produkt hatte auch gleich eine mächtige Fürsprecherin in der Schweizer Universalbank der CS: Produktechefin Florence Schnydrig Moser (Bild unten) persönlich nahm das farbige Ferkel unter ihre Fittiche und begleitete dessen Premiere in der Öffentlichkeit.

Schnydrig 500

Die Protektion ganz oben bei der Bank liess erkennen, dass es sich beim Digipigi um mehr handelte als um ein Kässeli, das kichert, wenn man es füttert. Im Gefolge des Tierchens kamen ein Finanzerziehungs-Überbau, eine Eltern-App, die P2P-Überweisungen von Taschengeld ermöglicht, sowie die nahtlose Integration in die von der CS forcierte Viva-Produkte.

Und nicht zuletzt ein Versprechen: Schnydrig-Moser wollte mit dem Angebot die rund 1 Million Schweizer Kinder und deren Eltern als Kunden gewinnen.

Zweieinhalb Jahre später ist es sehr leise um das digitale Trumpftier der CS geworden – so ruhig, dass sich Kenner der Bank fragen, wie viel dem Institut am einst gehypten Kinderangebot überhaupt noch liegen mag.

Die Erschaffer sind weg

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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