Der letzte Tag als Konzernchef der UBS steht bevor. Nun nimmt Sergio Ermotti Abschied von der Belegschaft – in diesen Worten.

Nach neun Jahren steht Sergio Ermotti wieder an der Schwelle zum Chefbüro der UBS an der Bahnhofstrasse 45 in Zürich. Nachdem er im September 2011 das Amt der Konzernchefs interimistisch übernommen hatte, übergibt er am (morgigen) Freitag das Amt an seinen Nachfolger Ralph Hamers.

Am Donnerstag schon wandte sich der 60-jährige Manager, der es vom Bankstift zum CEO des grössten Schweizer Geldhauses gebracht hat, an die Bankbelegschaft. «Es ist mir eine Ehre gewesen», beschloss er die interne Nachricht, die finews.ch vorliegt. Das mag etwas pathetisch klingen, doch für den Tessiner ist der Ehrbegriff auch im Banking zentral. So ging es ihm im Steuerstreit mit Frankreich, den er als grösste Baustelle zurücklässt, eben auch um den guten Ruf der Grossbank.

«Was die UBS so stark macht»

Diesem Naturell entspricht es wohl auch, nicht einfach so loslassen zu können. «Als ich im Februar angekündigt worden ist, dass ich UBS verlasse, habe ich gesagt, dass die Zeit des Abschieds für mich noch nicht gekommen ist», berichtet er in seinem Brief. Es sei ihm wichtig gewesen, bis zu seinem letzten Arbeitstag konsequent an der erfolgreichen Umsetzung der Strategie weiter zu arbeiten.

Die Ergebnisse für das dritte Quartal 2020 – sein letztes als CEO – hätten nun gezeigt, dass die UBS stärker da stehe denn je. Darauf dürften seine Untergebenen stolz sein, so der scheidende Chef weiter. Tief beeindruckt habe ihn weiter, mit welcher Flexibilität und welchem Durchhaltevermögen die Mitarbeitenden den Herausforderungen der Coronakrise begegnet seien. «Sie haben mir gezeigt, was UBS so stark macht.»

Unter Beobachtung

Als greifbares Abschiedsgeschenk Ermottis darf diesbezüglich gelten, dass das Personal bis zu bestimmten Rangstufen hin einen zusätzlichen Wochenlohn als Corona-Prämie erhält.

Und, lässt Ermotti am Ende durchblicken, ganz weg werde er ja nicht sein. «Sie werden nun unter der Leitung von Ralph Hamers an der Erfolgsgeschichte von UBS weiterschreiben – eine Geschichte, die ich auch künftig mit grossem Interesse verfolgen werde.»

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