Vom Ausschluss russischer Banken aus dem Swift-Netzwerk könnte ein chinesisches Zahlungssytem profitieren. Das eröffnet diesem «anderen» Swift ganz neue Perspektiven.

Am 12. März 2022 werden sieben russische Banken vom internationalen Finanzdaten-Kommunikationsdienst Swift ausgeschlossen. Dieser Schritt gilt als eine der härtesten Sanktionen gegen Russland. Handkehrum könnte diese Massnahme einer chinesischen Alternativlösung Auftrieb verleihen und ihr längerfristig zu mehr internationaler Resonanz verhelfen.

Russische Finanzinstitute, die vom Swift-Netzwerk ausgeschlossen werden, dürften dem Cross-Border Interbank Payment System (Cips) beitreten. Cips ist ein chinesisches Zahlungssystem, das seinen Teilnehmern Clearing- und Abwicklungsdienste für grenzüberschreitende Renminbi-Zahlungen und -Handel anbietet.

Massiv mehr Volumen verarbeitet

Im Gegensatz zu Swift ist das chinesische System vergleichsweise jung und derzeit auf die Landeswährung Renminbi beschränkt. Es wurde 2014 mit Unterstützung der chinesischen Notenbank, der People's Bank of China (PBoC), eingeführt, um die Verwendung des Renminbi zu internationalisieren. Zur Abwicklung grenzüberschreitender Kapitalströme kooperiert Cips auch mit Swift.

Das Netzwerk wird bislang von rund 1'300 hauptsächlich asiatischen Finanzinstituten genutzt. Zu den Anteilseignern von Cips gehören namhafte westliche Grossbanken wie HSBC, Standard Chartered, Australia and New Zealand Banking Group (ANZ) und BNP Paribas. Chinesischen Medienberichten zufolge verarbeitete Cips im Jahr 2021 etwa 80 Billionen Yuan (rund 12,8 Billionen Dollar) – und damit 75 Prozent mehr als im Vorjahr.

Russland hat eigenes Zahlungssystem

Wie China hat auch Russland in den vergangenen Jahren sein eigenes System für die Übermittlung von Finanznachrichten aufgebaut, das sogenannte System for Transfer of Financial Messages (SPFS). Es wurde von der russischen Zentralbank entwickelt, nachdem das Land 2015 als Folge der Annexion der Krim mit Sanktionen belegt worden war.

Diesem Netzwerk sind gut 400 vor allem inländische Teilnehmer angeschlossen. Angesichts der Sanktionen gegen Russland zeichnet sich ab, dass SPFS die Zusammenarbeit mit Cips künftig verstärken dürfte.

Dollar-Dominanz brechen

Das liegt wohl auch in Chinas Interesse, zumal Peking die Dollar-Dominanz brechen möchte. Denn zunehmende Renminbi-Transaktionen über Cips bedeuten, dass der Renminbi im internationalen Zahlungsverkehr an Boden gewinnt.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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