Im Januar sitzt das Geld nicht mehr so locker wie vor Weihnachten. Trotz geringerem Budget muss man jedoch in Sachen Wein nicht darben. Dies zeigen die fünf italienischen Beispiele aus klassischen roten Rebsorten, die weniger als 20 Franken kosten.

Italien zählt zu den bedeutendsten Weinländern der Welt. Von Norden bis Süden wird der Rebbau überall kultiviert. Wein gehört quasi zum Alltag. Vom banalen Massenwein bis zum noblen Gewächs reicht die Palette der umfangreichen Produktion.

Das Belpaese darf sich glücklich schätzen, über eine unendliche Zahl an einheimischen Rebsorten zu verfügen. Die Zahl wird auf über 2'000 geschätzt. Darunter sind viele unbedeutende Trauben zu finden, aber auch so bekannte Namen wie Sangiovese, Barbera, Nebbiolo und Primitivo.

Beschwingt und motiviert ins neue Jahr

Im Januar konsumieren gewisse Liebhaber – und Liebhaberinnen keinen Wein – oder eher günstige Beispiele. Im Dschungel des Angebots ist es nicht ganz leicht, gute Gewächse zu einem fairen Preis zu finden.

Wir haben fünf gelungene Weine aus fünf typischen, italienischen Varietäten ausgewählt, die weniger als 20 Franken kosten. Sie schonen das Portemonnaie, bieten aber trotzdem nachhaltigen Genuss. So lässt sich das neue Jahr beschwingt und motiviert angehen.

1. Sangiovese: Chianti Classico 2015, Podere Le Cinciole

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Die hochwertige Rebsorte ist in der Toskana vorherrschend und ergibt im Idealfall ausdrucksstarke Weine. Ein vortreffliches Beispiel ist dieser biologisch erzeugte Chianti Classico, der in 2'000 Litern Holzfässern ausgebaut wird. Dementsprechend dominieren weder Röstnoten noch zu viel Extrakt.

Im Gegenteil: Der Wein zeichnet sich durch ein edles Bouquet mit roten Früchten, würzigen Kräuter-Noten und Anklängen von Mandeln aus. Weiter sei notiert: schöne, unaufdringliche Frucht, feine Gerbstoffe, gute Säure, mittelschwer, elegant, relativ lang, trinkbereit (Preis: 19.80 Franken).

2. Barbera: Barbera d’Asti Lequilibrio 2018, Montalbera

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Im Piemont spielt die Barbera-Traube die Hauptrolle. Gute Qualitäten gelingen nur dann, wenn die Erträge limitiert werden. Das ist hier der Fall. Der eindrückliche, kräftige Wein aus einem warmen Jahrgang präsentiert sich mit einem relativ vielschichtigen Duft von fruchtig-würzigen Noten.

Er ist im Gaumen durch gut integrierte Gerbstoffe und frischer Säure geprägt und endet mit einem guten Nachhall. Ein idealer Begleiter zu Pasta-Gerichten (Preis: 20 Franken).

3. Primitivo: San Pietro 2019, Plantamura

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Es lässt sich nicht leugnen: Primitivo ist der meistverkaufte Rotwein in der Schweiz. Viele sind restsüss, eigentlich ein Unding für Gewächse in dieser Farbe. Glücklicherweise einen anderen Stil verfolgt das Gut Plantamura aus Apulien. Seine Crus sind trocken; der Zucker wird also vollständig vergoren.

Der entsprechend charaktervolle San Pietro vermag denn auch verwöhntere Gaumen mit dieser Sorte zu versöhnen: komplexe Nase mit Noten von Pflaumen, Kirschen, Tabak und Nelken, kräftig, aber nicht opulent im Gaumen, frisch, gut strukturiert und gute Länge. Die Trauben stammen aus der Lage «Contrada San Pietro» (Preis: 17.80 Franken).

4. Aglianico: Teodosio Aglianico del Vulture 2010, Basilisco

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Aglianico ist zwar eher ein Geheimtipp, gehört aber zu den hochwertigsten Sorten Italiens. Wer Weine jenseits des langweiligen Mainstreams sucht, wird bei dieser in Mittelitalien kultivierten, hochinteressanten Traube fündig.

Der biologisch erzeugte Teodosio des kleinen, feinen Guts Basilisco aus der Basilikata reift in gebrauchten Barriques. Das Resultat im Glas spricht für sich: ansprechender Duft von schwarzen Früchten, würzigen Anklängen, Schokolade, im Gaumen kräftig mit guter Fülle, elegant, reifen Tannine, mittlere Säure, bemerkenswerter Abgang. Eine gute Wahl für Grilladen (Preis: 18.50 Franken).

5. Nero d’Avola: Nero di Lupo 2019, COS

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Auf Sizilien findet der einheimische Nero d’Avola ideale, klimatische Bedingungen vor. Allerdings dürfen nicht überreife Trauben geerntet werden, um den Alkohol im Zaum zu halten. Dem Gut COS, einem Pionierbetrieb der Insel, gelingt dies vorzüglich. Im Rebberg werden seit Jahren keine Chemikalien verwendet.

Die Weine baut der Produzent in Tonamphoren aus. Die Vergärung geschieht spontan und ohne Schwefel. Der Nero di Lupo ist ausdrucksstark, authentisch, dicht, finessenreich, gut balanciert und endet mit einem langen Finale (Preis: 20 Franken).