In einem legendären Autorennen fuhr dieser Sportwagen allen davon. Nun könnte der legendäre Ferrari neue Rekorde setzen – beim Preis.

Bei seinem Anblick schlagen die Herzen von Sportwagen-Fans höher. Denn nur die wenigsten bekommen den 1964 erbauten Ferrari 275 GTB/C Speciale je zu Gesicht – weltweit gibt es davon nur drei Exemplare.

Sein Besitzer, der ehemalige Automobilrennfahrer und Unternehmen Preston Henn, ist vor Kurzem im Alter von 86 Jahren verstorben. Kommt der gelbe Flitzer in eine Auktion, erwarten Automobil-Experten Rekordpreise von über 100 Millionen Dollar, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» kürzlich berichtete.

Bereits zu Lebzeiten Henns soll ihm ein japanischer Sammler vor rund zehn Jahren mehr als 40 Millionen Euro für den Wagen geboten haben.

Bolide mit Renngeschichte

Es ist die Historie, die den Boliden aus dem italienischen Rennstall in Maranello so begehrenswert macht. So gewann der Wagen 1965 das legendäre 24-Stunden-Rennen in Le Mans.

Das «C» im Namen des Ferraris steht denn auch für Competizione. Entsprechend wurde der Wagen dafür ausgerichtet. Die Karossiere wurde um 300 Kilo abgespeckt, der Motor abgesenkt, um die Bodenhaftung in den Kurven zu erhöhen. Und mit 330 Pferdestärken war er ein für diese Zeit unübertroffenes Kraftpaket.

Fehde zwischen Henn und Ferrari

Der Wagen ist so begehrt, dass selbst Ferrari mehrmals bei Henn anklopfte mit der Bitte, den Supersportler im hauseigenen Museum ausstellen zu dürfen. Doch Henn schlug die Bitte stets aus.

Der Autobauer Ferrari, so munkelt man, revanchierte sich, indem er sein Kaufangebot für den sehr seltenen LaFerrari Aperta (Baujahr 2016) samt beigelegtem Scheck über 1 Million Dollar ausschlug. Daraufhin verklagte Henn Ferrari wegen übler Nachrede.

Nimmt er ihm mit ins Grab?

Ob das begehrte Stück, das Henn als sein «Kronjuwel» bezeichnete, jemals auf den Markt kommt, hängt von seinen Erben ab. Er hinterlässt eine Frau und vier Kinder. Offenbar hing Henn sehr an seinem Ferrari. Er soll gar einmal gesagt haben, man solle ihn zusammen mit seinem Wagen beerdigen.

Das teuerste je bei einer öffentlichen Auktion versteigerte Automobil ist ebenfalls ein Ferrari, und zwar das Modell 250 GTO aus dem Jahr 1962. Der neue Besitzer legte 2014 dafür mehr als 38 Millionen Dollar auf den Tisch. Experten prophezeiten damals Preise bis zu 50 Millionen Dollar.