Carsten K. Rath: «Hier wird Luxustourismus neu definiert»
Die Eröffnung des «One&Only Portonovi» markiert 2021 einen doppelten Meilenstein: Es ist das erste Haus der Luxusmarke in Europa und ein Symbol für den dynamischen Wandel Montenegros. An der Adriaküste erlebt das Land einen Bauboom, der eine neue Form des Wirtschaftswachstums kennzeichnet – getragen von Tourismus, Lifestyle und globaler Mobilität.

Architektonischer Leuchtturm am Meer: Das Resort symbolisiert den dynamischen Aufstieg Montenegros zur Luxusdestination. (Bild: zVg)
Dieser Zustrom an High-End-Investitionen – stark geprägt von Geldern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Großbritannien oder Russland – wird am «One&Only Portonovi» deutlich. Häuser wie dieses sind einerseits Unterkünfte und gleichzeitig architektonische Leuchttürme einer neuen, global geprägten Ära.

Ein privates Refugium: Die Villa One bietet einen elegant gestalteten Garten –, eine ruhige Oase abseits des Resort-Trubels. (Bild: zVg)
Die Visionen des Direktors
Der Österreicher Andreas Porias ist seit einem Jahr Generaldirektor des Hauses. Er ist der fünfte Direktor innerhalb von fünf Jahren. Ich hoffe, dass er länger bleibt als seine Vorgänger. Im Gespräch hinterlässt er bei mir den Eindruck eines optimistischen Menschen mit klarer Vision: Er will das Resort als erstklassige Luxusdestination weiter stärken und neue Maßstäbe für Erlebnisse und Kulinarik setzen. Nach fünf erfolgreichen Jahren auf den Malediven, wo er das «One&Only Reethi Rah» zur Fünf-Sterne-Bewertung führte, ist er nun der Motor für die europäische Expansion der Marke.

Private Anlegestelle: Das Hotel eigene Boot wartet auf Gäste, um die versteckten Schätze der Bucht von Kotor zu erkunden. (Bild: zVg)
Exklusive Oase an der Bucht
Bei der Ankunft sticht mir der hoteleigene Sandstrand ins Auge – ungewöhnlich für Montenegros kiesbedeckte Küsten. Dieser wunderbare, 100 Meter lange oasenhafte Bereich, geht nahtlos in die elegante Pool-Landschaft über. Die Wasserflächen und der Hauptpool verschmelzen optisch mit der Adria: Postkartenidylle.
Die Zimmer und Suiten spiegeln den mediterran-venezianischen Architekturstil des Resorts wider: Helle Räume, natürliche Farben, exquisite Marmorbäder und fliessende Übergänge zum Aussenbereich dominieren in den grosszügig gestalteten Räumen. Ein unerwartetes, aber charmantes Detail im meinem Zimmer ist der Kamin, der mich an kühleren Abenden stilvoll wärmt.

Rückzugsort der Ruhe: Grosszügige Gestaltung und natürliche Materialien im Double Room. (Bild: zVg)
Ausflug zu Relikten der jugoslawischen Marineära
Ein Ausflug führt mich in die Nachbarstadt Herceg Novi, deren Architektur von Venezianern, Osmanen und Österreichern geprägt ist. Mich beeindrucken die jahrhundertealten Festungen Forte Mare und Kanli Kula, die spektakuläre Panoramablicke über die Adria eröffnen.
Ein besonderer Tipp ist der vom Hotel organisierte Bootsausflug zu einem der drei gigantischen Unterwasserbunker Montenegros. Diese Relikte der jugoslawischen Marineära sind ein faszinierendes Stück Militärgeschichte. Der Eingang des Bunkers, in den wir einfahren, liegt direkt gegenüber dem Resort.

Ein Hauch von Spa: Edler Marmor und klare Linien prägen das Badezimmer – ein privater Raum für Wellness und Regeneration. (Bild: zVg)
Sushi und Wiener Schnitzel: kulinarische Kontraste
Am Abend begleitet mich Generaldirektor Andreas Porias ins Restaurant «Tapasake», wo japanisch inspirierte Tapas-Gerichte mit mediterranen Einflüssen verschmelzen. Bei herausragenden Sushi- und Sashimi-Platten und einem atemberaubenden Blick auf die Adria verrät mir der Österreicher, dass die montenegrinische Küste überraschend gute Adressen für ein gutes Wiener Schnitzel bereithält – wer hätte das gedacht?

Tiefe Regeneration: Der majestätische Indoor Pool im Chenot Espace, Zentrum des wissenschaftlich-medizinischen Wellness-Ansatzes. (Bild: zVg)
Was das «One&Only Portonovi» für mich einzigartig macht, ist der wegweisende Wellness-Ansatz. Der «Chenot Espace» ist kein klassischer Spa, sondern ein wissenschaftlich-medizinisches Zentrum. Hier wird das visionäre Konzept von Gesundheitspapst Henri Chenot spürbar, der einst sagte: «Man muss in Harmonie mit sich selbst leben, um optimal gesund zu sein.» Einen ganzen Tag lang widmen sich hier aufmerksame und zugewandte Menschen meinem Wohlbefinden, nur unterbrochen von einem leichten Mittagessen im «Sabia» mit frischen Meeresfrüchten.
Ein Luxuserlebnis mit Heimatgefühlen
Nach der «Chenot Detox Body Massage», die mittels Schröpfglocken meinen Lymphfluss und die Zellregeneration anregt, fühle ich mich tatsächlich wie neugeboren und geniesse dieses Wohlbefinden wie jeden Moment hier im Resort mit seinem visionären Generaldirektor.
Nach Jahren in New York oder auf den Malediven ist er nun der «Man of the Match» an Montenegros Küste und – sein Vorteil – nur eine Flugstunde von zuhause entfernt. Seine strategische Aufgabe im Resort bindet ihn womöglich öfter an die Adria, als ihm lieb ist und könnte manchen Heimflug verhindern. Aber für ein Stück österreichische Heimat sorgt im Zweifel ein ausgezeichnetes Wiener Schnitzel in einem Restaurant an der Küste.
Als früherer Grandhotelier und Betreiber des Hotel Rankings «101 beste Hotels» ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.
Rath ist zudem Buchautor. «Iconic Hotels of the World» ist online erhältlich.














