Neues Massatelier für Alfa Romeo und Maserati
Es tut sich etwas in den italienischen Verästelungen des Stellantis-Konzerns: Die Nachricht von der neuen Bottegafuoriserie war bis zur Medienorientierung am Dienstagnachmittag sorgsam unter Verschluss gehalten worden.
Unter dem neuen Namen verschmelzen ausgewählte Premium-Aspekte von Alfa Romeo und Maserati in einem gemeinsamen Kreativ- und Kompetenzzentrum. Die Leitung übernimmt Cristiano Fiorio, der an Santo Ficili berichtet, CEO von Alfa Romeo und zugleich COO von Maserati.
Erweiterte Optionen der Personalisierung
Im Kern geht es um die Integration jener vier Bereiche, in denen italienisches Handwerk, Rennsport-Technologie, Ingenieurskunst und Stilbewusstsein traditionell ihren Höhepunkt finden: um die auf wenige Exemplare limitierten «few-off»-Modelle wie den Alfa Romeo 33 Stradale oder den Maserati MCXtrema, um massgeschneiderte Individualisierungsmöglichkeiten entlang der Serienmodelle, um die Restaurierung und Authentifizierung historischer Fahrzeuge unter dem Label «La Storia» sowie um die Übertragung von Rennsporttechnik in die Strassenmodelle («Corse»).
Für die Kundschaft wird die neue Einheit zunächst am sichtbarsten über die erweiterten Personalisierungsoptionen bestehender Alfa-Romeo-Modelle. Die Modelle Giulia Quadrifoglio und Stelvio Quadrifoglio rücken neu in diese Disziplin auf, die bisher eher Maserati vorbehalten war – von speziellen Farb- und Materialausführungen bis hin zu veredelten Innenraumelementen: automobiles «su misura».
Vertiefung gemeinsamer Wurzeln
Kernanliegen der Bottegafuoriserie ist die Vertiefung gemeinsamer Wurzeln zwischen Alfa Romeo und Maserati – ohne allerdings deren Eigenheiten zu verwischen. «Es wird keine Alfa Romeos mit Maserati-Felgen geben», stellten die beiden Vertreter klar. Auf subtile Weise knüpft das Projekt aber durchaus an bestehende Berührungspunkte der Marken an: Der Nettuno-Motor etwa, der aktuelle V6 von Maserati, ist eine Evolution eines Alfa-Romeo-Vorgängers.
Auch Kooperationen mit italienischen Karosseriebauern wie Zagato sind Teil der gemeinsamen Tradition und sollen künftig gezielt ausgebaut werden. Eine weitere Priorität liegt in der Identifizierung sinnvoller Partnerschaften im über 10’000 Unternehmen umfassenden Ökosystem des italienischen «Motor Valley».
Erhöhte Kadenz bei Kleinserien
Als Ausblick kündigten Fiorio und Ficili neue «few-off»-Modelle in der Tradition des 33 Stradale und MCXtrema an – «nicht zu bald, aber auch nicht zu spät», wie es an der Präsentation hiess. Auch die Kadenz der exklusiven «one-off»-Editionen – thematische Einzelanfertigungen auf Basis von Serienmodellen – soll künftig leicht erhöht werden.
Für Jean-Philippe Imparato, CEO von Maserati, zeichnet die Gründung der Bottegafuoriserie einen Pfad nach vorne: «Indem wir das Beste aus italienischem Design, Engineering und Kultur zusammenbringen, verkörpert Bottegafuoriserie einen einzigartigen Weg, die Zukunft zu gestalten, an den wir zutiefst glauben.»
Auf der Suche nach Differenzierung
Langfristig zielt die Initiative auf weitere Alfa-Romeo-Baureihen oder gar andere Stellantis-Marken wie Lancia oder Fiat. Selbst der Name Peugeot fiel in der Pressekonferenz als mögliche künftige Erweiterung – ein deutliches Signal, dass Stellantis in der Pflege von Individualität, Markenerbe und Sammlerwert ein Differenzierungsmerkmal gegenüber den zunehmend vereinheitlichten Plattform-Architekturen der globalen Automobilindustrie sieht.
Bottega Fuoriserie steht unter dem Patronat der Stiftung Altagamma, die führende italienische Luxusmarken unter ihrem Dach vereint.















