Die USA könnten Banken ähnlich wie Terroristen mit ferngesteuerten Drohnen abschiessen, behauptet der Ex-Finma-Vizepräsident Daniel Zuberbühler. 

zuberbhler_daniel_kpmgDaniel Zuberbühler, Senior Financial Consultant bei KPMG und früherer Vizepräsident der Finma, spricht sich klar für eine Verteidigung des Bankgeheimnisses in der Schweiz aus.

Im hiesigen Inlandgeschäft sei er «radikal dagegen, dass Banken Steuerfahndung gegen ihre Kunden betreiben», sagte Zuberbühler gegenüber der Branchenzeitung «Schweizer Bank». Dies sei Aufgabe der Steuerbehörden, und im Inland müsse man sich nicht «von maroden Staaten vorschreiben lassen, wie wir mit den eigenen Steuerpflichtigen umgehen», spricht Zuberbühler Klartext.

Politik hat Steuerhinterziehung gedeckt

Zudem bekräftigt der heutige KPMG-Mann die früheren Aussagen der Wegelin-Teilhaber vor den US-Richtern. Die Praxis der Beihilfe zu Steuerhinterziehung sei auf dem Bankenplatz durchaus verbreitet gewesen und laut Zuberbühler sogar «lange von der Politik der Schweiz gedeckt» worden.

Daher schliesst er auch eine weitere Klage seitens der USA gegen eine Schweizer Bank nicht aus. «Sie [die USA] können ausländische Banken bequem von zu Hause aus abschies­sen, ähnlich wie Terroristen mit ferngesteuerten Drohnen», sagt Zuberbühler gegenüber der «Schweizer Bank».

Stellenabbau geht weiter

Dennoch sieht der ehemalige Finma-Vize eine Zukunft für den Schweizer Finanzplatz. Die Schweiz sei attraktiv, und die «komparativen Vorteile sind sogar wieder grösser geworden», betont Zuberbühler. Die Transformation des Finanzplatzes sei jedoch noch nicht vorüber und werde noch weitere Arbeitsplätze kosten.

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