Der Vorbezug von Pensionskassengeldern zum Kauf von Wohnimmobilien müsse heute unter veränderten Bedingungen genau geprüft werden, sagt der UBS-Schweiz-CEO.

Das 3-Säulen-Modell der Schweizer Altersvorsorge habe lange in internationalen Vergleichen als Musterlösung gegolten. Den Herausforderungen der schrumpfenden aktiven Generation, der steigenden Lebenserwartung und der tiefen Kapitalmarktrenditen sei unser Vorsorgesystem aber nicht gewachsen, sagte Lukas Gähwiler (Bild) am Montag an einer Veranstaltung in Zürich.

«Wir müssen zu unserem bewährten Vorsorgesystem mit seinen 3- Säulen Sorge tragen», betonte der CEO UBS Schweiz, weiter.
Die Reformvorschläge des Bundesrates würden in die richtige Richtung gehen, aber die Lasten vor allem der jüngeren Generation aufbürden. Risiken im Vorsorgesystem gingen auch vom boomenden Immobilienmarkt aus.

Vorbezug genau prüfen

«Es gilt, den umstrittenen Vorbezug von Pensionskassengeldern zum Kauf von Wohnimmobilien unter den heute veränderten Bedingungen genau zu prüfen», sagte Gähwiler.

Die aktuelle Ausgabe ihres «UBS Outlook Schweiz» widmet das UBS Research dem Spezialthema der Altersvorsorge. Der Reformvorschlag Altersvorsorge 2020 von Bundesrat Alain Berset sowie der umstrittene Vorbezug von Pensionskassengeldern zur Eigenheimfinanzierung stehen dabei im Fokus der Studie.

Einseitige Belastungen

Auf Grund des Reformstaus der letzten Jahre gerate das Schweizer Vorsorgesystem international zunehmend ins Hintertreffen, heisst es darin. Das UBS Research kommt so zu dem Schluss, dass der Reformvorschlag des Bundesrates, der Ende 2013 in die Vernehmlassung geht, in verschiedenen Kernelementen wichtige Massnahmen zur Sanierung des Vorsorgesystems beinhaltet.

Die Belastungen seien allerdings einseitig, vor allem die heute aktive Generation und ihre Kinder sollen die Sanierung finanzieren.
Risiken für die Altersvorsorge ortet das UBS Research auch im starken Anstieg der Immobilienpreise. «Ein Vorbezug von Pensionskassengeldern zum Kauf von Wohneigentum will gut überlegt sein, denn der Hauskäufer und sein Pensionskassenkapital sind den nicht-absicherbaren Immobilienpreis- und Zinsrisiken ausgesetzt», sagte Daniel Kalt, UBS Chefökonom Schweiz.

Richtigen Zeitpunkt finden

Für Unternehmer stelle der Unternehmenswert einen bedeutenden Teil der Altersvorsorge dar. Die gewählte Nachfolgeregelung, durch die Übergabe des Unternehmens an die nächste Generation oder durch einen Verkauf, habe weitreichende Folgen für den Unternehmer, dessen Familie, das Management und die Mitarbeiter.

«Deshalb sollte sich der Unternehmer frühzeitig mit dem Gedanken auseinandersetzen, wann der richtige Zeitpunkt für eine Übergabe oder einen Verkauf gekommen ist», betonte Gähwiler weiter. Durch eine rechtzeitige und professionelle Übergabe seines Lebenswerks könne der Unternehmer die Existenz seiner Firma und die Arbeitsplätze sichern.

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