Der Schweizer Finanzsektor schrumpft – das stimmt nicht ganz. In einzelnen Banken werden noch Stellen geschaffen. Welche Finanzinstitute im vergangenen Jahr Jobs auf- und welche abgebaut haben, sehen Sie hier. 

Stellenabbau auf dem Schweizer Finanzplatz – das ist nun bereits ein länger andauernder Trend, der sich auch 2013 fortgesetzt hat. Aber ist dieser Trend homogen und trifft er auf alle Schweizer Regionen und Banken zu?

Nachdem bereits zahlreiche Gross-, Privat-, Kantonal und Regionalbanken ihre Kennzahlen zu 2013 veröffentlicht haben, hat finews.ch die Personalentwicklung in den einzelnen Instituten – sofern die Zahlen verfügbar sind – untersucht und mit denen von 2012 verglichen. Ausgeklammert wurden dabei aufgrund ihres Gewichts auf dem Finanzplatz die UBS und die Credit Suisse.

Wobei von der UBS bereits bekannt ist, dass sie 2013 in der Schweiz 658 Stellen abgebaut und noch 21'720 Mitarbeiter beschäftigt. Die Credit Suisse beschäftigte vor einem Jahr in der Schweiz noch 19'400 Mitarbeiter. Die aktuelle Zahl ist noch nicht bekannt. 

Verglichen wurden die Personalangaben von zehn Kantonalbanken sowie von Julius Bär, Vontobel, UBP, Migros Bank, Bank Coop, Bank Linth, Hypo Lenzburg und Regiobank Solothurn.

Hier das Ergebnis des Vergleichs 2013/2012 in grafischer Form:

Personal Grafik

Was auffällt:

1. Deutlich mehr Banken haben Personal aufgebaut als abgebaut. Die grössten Jobaufbauer sind gemäss dieser Darstellung Julius Bär und Union Bancaire Privée. Wobei hier gesagt werden muss: Der Anstieg von zusammengenommen 574 Mitarbeitern ist bei beiden Banken akquisitorisch bedingt. Bär hat das Wealth Management von Merrill Lynch übernommen, UPB das Private Banking von Lloyds. Ohne diese beiden Banken würde der kumulierte Personalaufbau gerade mal 46 Vollzeitstellen betragen.

2. In absoluten Zahlen haben im letzten Jahr die Glarner und die  Schwyzer Kantonalbank am meisten Stellen geschaffen, nämlich 16 und 14. In Prozenten sticht die Glarner Kantonalbank mit einem Personalzuwachs von 10 Prozent heraus. In allen anderen Banken scheint der Zuwachs mehr kosmetischer Art zu sein.

Das sind die Jobaufbauer von 2013:

Personal Aufbauer

3. Die Jobabbauer unter den Banken sind zwar in der Minderzahl. Doch reduzierten sie mehr Stellen als anderswo aufgebaut wurden.

4. Nur wenn man Julius Bär und UBP dazurechnet, hat in absoluten Zahlen ein Jobaufbau stattgefunden: von 17'179 auf 17'450. Ohne die beiden sieht es anders aus: Es gingen 276 Stellen verloren.

Das sind die Jobabbauer von 2013:

Personal Abbauer

5. Der Löwenanteil dieses Jobabbaus geht aufs Konto der Zürcher Kantonalbank, die 2013 250 weniger Mitarbeiter ausweist als im Jahr zuvor. Das entspricht einer Reduktion von annähernd 5 Prozent.

6. Den Rotstift angesetzt hat bekanntlich auch die Bank Linth LLB, wo sich die Mitarbeiterzahl um über 9 Prozent verringerte. Aber auch in der Graubündner Kantonalbank und in der Migros Bank wurden 28 und 21 Stellen gestrichen.

7. Die Prognose, welche der Kanton Zürich in seiner Studie zur Entwicklung des Finanzplatzes gemacht hat, scheint sich zu bewahrheiten. Die Autoren waren für 2013 von 1,7 Prozent weniger Stellen ausgegangen. 2014 werde sich die Anzahl nochmals um 0,7 Prozent reduzieren.

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