Nachdem die Schweizer Institute die Schrauben angezogen hatten, sei viel Schwarzgeld nach Hongkong abgeflossen, heisst es in israelischen Medien. Das dürfte sich noch als heikel erweisen.

Die Affäre rund um die «Swiss Leaks»-Enthüllungen bei der Genfer HSBC Privatbank schlägt auch in Israel hohe Wellen. Die von einem Recherche-Netzwerk veröffentlichten Kundendaten lassen nämlich darauf schliessen, dass das Institut früher auch reichen Israeli beim Verstecken von Schwarzgeld zur Hand gegangen ist.

Briefe an israelische Kundschaft

Recherchen der grössten israelischen Tageszeitung «Yedioth Ahronoth» in den Sache verleihen dem Fall nun noch eine weitere, für die Schweizer Banken wohl unangenehme Dimension.

Ein namentlich nicht genannter Schweizer Bankmanager gab nämlich gegenüber dem Blatt zu Protokoll, dass die Praxis der Geheimtreffen mit Kunden und des Versteckens von Vermögen seit 2009 zwar weitgehend aufgehört habe. Zudem seien die Schweizer Institute dazu übergegangen, ihre israelische Klientel brieflich zu ermahnen, dass sie nur noch korrekt versteuerte Gelder verwalten würden.

«Das Geld in Hongkong suchen»

Dennoch habe das Verstecken von Geldern nicht aufgehört. Es habe sich bloss verlagert, verriet der Banker der Zeitung. «Als die Israeli Post von ihren Schweizer Banken bekamen, haben viele ihr Geld nach Hongkong verschoben», so die Quelle. Und: «Wenn die Behörden wissen wollen, wo dieses Geld ist, sollten sie in Hongkong suchen.»

Demnach wäre das israelische «Weissgeld» in der Schweiz, die unversteuerten Vermögen im aufstrebenden asiatischen Finanzplatz.

Man mag von dieser Version halten, was man will – die «Abschleicher»-Debatten haben sich für das Swiss Banking wiederholt als heikel erwiesen. So im Jahr 2012, als deutsche Behörden solche Vorgänge bei verschiedenen hiesigen Instituten vermuteten.

Panik schüren

Wenn die israelischen Steuerfahnder die Verbindung nach Hongkong zu untersuchen begännen, wären dies mit grosser Wahrscheinlichkeit schlechte Nachrichten für Schweizer Banken. Umso mehr, als sie in Israel jetzt schon am Pranger stehen.

Wie auch finews.ch berichtete, schürten die Behörden dort mit einem harten Vorgehen die Panik unter Steuerflüchtlingen. So wurden die israelischen Behörden in der Sache offenbar auch bei der UBS vorstellig. Wie aus dem Umfeld der Bank heisst, sei es dabei weder zu Durchsuchungen noch zu Festnahmen gekommen.

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