Die Genfer Vermögensverwalterin Reyl legt nochmals an Tempo zu. Sie will das Auslandsgeschäft, unter anderem in den USA, forcieren – und so die Kundengelder verdoppeln. Dazu würde sie der Konkurrenz auch ganze Teams abjagen. 

François Reyl (Bild), CEO der Vermögensverwaltungs-Gruppe Reyl, gibt ein forsches Wachstumstempo vor. Bis 2020 sollen die Kundengelder bei der Genfer Finanzboutique auf 15 bis 20 Milliarden Franken ansteigen, wie er kürzlich gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters» ausrichten liess.

Dies wäre eine Steigerung um 50 bis 100 Prozent gegenüber den verwalteten Vermögen von knapp 11 Milliarden Franken per Ende 2014.

Forcierte West-Ost-Achse

Forciert werden soll die Präsenz in Asien und den USA, sagte Reyl. Für die USA habe man bereits eine Investment- und Beratungslizenz beantragt. Die Bank hatte sich damals gegen eine Teilnahme am US-Programm zur Beilegung des Steuerstreits ausgesprochen. Unlängst hat auch die Privatbank Syz angekündigt in die USA zu expandieren, wie finews.ch berichtete. 

Zur Wachstumsstrategie gehört zudem der Standort Dubai, den Reyl ebenfalls aufbauen will. Er werde als «Sprungbrett» für die Expansion in den Nahen Osten und nach Afrika dienen, hiess es weiter.

Organisches Wachstum im Fokus

Erreichen wolle man die Wachstumsziele primär auf organischem Wege, sagte Reyl gegenüber der Agentur.  Es sei denn, man könne ganze Teams auf einen Schlag abwerben.

Im Fokus stünden vermögende Unternehmenskunden der ersten und zweiten Generation, denn diese befänden sich in der Vermögensaufbauphase, so der Reyl-CEO. Dabei setzt er nicht zuletzt auf eine «Light»-Variante des alten Bankgeheimnisses: Bei der Kundenakquise komme Schweizer Vermögensverwaltern die ausgeprägte Vertraulichkeitskultur zugute, findet Reyl.

Ansonsten sei man einem scharfen internationalen Wettbewerb ausgesetzt.

Notwendige Diversifikation

Reyl ist neben dem traditionellen Vermögensverwaltungsgeschäft auch im Asset Management tätig und bietet überdies Custodian- und gar Investmentbank-Dienstleistungen an. Was laut Reyl zuvor eine «nice-to-have»-Diversifikation war, ist heutzutage eine absolute Notwendigkeit für Banken der Grösse Reyls, so deren CEO.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel