Die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse schaffen es längst nicht mehr in die Top-10 der weltgrössten Banken. Das zeigt eine neue Rangliste. Allerdings können sie gegenüber der globalen Konkurrenz doch noch gehörig auftrumpfen. Die Fakten.

Singapore©Shutterstock

China ist auf dem Vormarsch: Das zeigt sich auch in der Hackordnung des globalen Bankwesens. Gemäss der neusten Ausgabe der viel beachteten Banken-Studie «Top 1'000 World Banks» des britischen Magazins «Banker» schwingen die Staatsinstitute aus dem Reich der Mitte unter den grössten Geldhäusern der Welt obenaus.

Gemessen am harten Eigenkapital sind demnach die ICBC und die China Construction Bank die gewichtigsten Banken der Welt (siehe Grafik 1). Gerade noch aufs Podest schafft es mit J.P. Morgan eine Wall-Street-Bank. Auf Platz Vier folgt mit der Bank of China bereits das nächste Institut aus China.

Banker Grafik 3

(Quelle aller drei Grafiken: The Banker)

Vor der Finanzkrise sah die Welt noch ganz anders aus: Damals dominierten mit der HSBC, Citigroup und der Royal Bank of Scotland (RBS) durchwegs angelsächsische Institute das Finanzuniversum.

Das ist vorbei: Ausser der HSBC rangiert keines der genannten Institute mehr unter den Top-10-Banken. Die Schweizer Häuser müssen sich heute gemäss dem «Banker»-Ranking gar mit den Plätzen 27 (Credit Suisse) und 34 (UBS) begnügen.

Nicht zu früh abschreiben

Dennoch wäre es verfrüht, die beiden Schweizer Grossbanken schon in der Bedeutungslosigkeit verschwinden zu sehen. Denn in mindestens zwei Disziplinen sind sie nach wie vor stark aufgestellt.

Der eine Bereich sind die regulatorischen Vorgaben: Bezüglich der Qualität der Bilanz ist die UBS unter den Top-50-Banken weltweit einsame Spitze, wie ein Vergleich in der Studie zeigt (siehe Grafik 2).

Banker Grafik 22

Die Schweizer Grossbank hat demnach die Risiken in den Büchern am drastischsten reduziert. Und auch die Credit Suisse schafft es in dieser Aufstellung unter die Top-10.

Unsicherheiten an der Tagesordnung

Das ist umso bedeutsamer, als dass Stabilität heutzutage ein schlagendes Argument bei der Jagd nach Kunden ist – insbesondere in den boomenden Schwellenländern, wo Unsicherheiten sonst an der Tagesordnung sind respektive sich im Langzeitgedächtnis der Menschen festgesetzt haben.

Noch etwas spielt den beiden Schweizer Grossbanken in die Hände. Es ist die Stärke des asiatischen Marktes. In dieser Region wird am meisten verdient, wie es auch das «Banker»-Ranking illustriert (siehe Grafik 3).

Banker Grafik 2

Da kommt es der UBS nicht ungelegen, dass sie bereits die mit Abstand grösste Vermögensverwalterin der Region ist – gemäss an den Kundengeldern.Aber auch die Credit Suisse auf dem dritten Platz im asiatischen Private Banking profitiert – insbesondere, wenn ihr neuer CEO Tidjane Thiam wie vermutet den Ausbau in dieser ihm so vertrauten Region forcieren will.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.53%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.27%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.11%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel