Die Falcon Private Bank soll in Singapur Hunderte von Millionen Dollar auf private Konten des malaysischen Minister-präsidenten Najib Razak transferiert haben. Dieser steht wegen eines Schuldenlochs im Staatsfonds massiv unter Druck.

Malaysias Ministerpräsident Najib Razak (Bild) ist unter Beschuss, seit vor einigen Monaten amtliche Untersuchungen ein Milliardenloch im Staatsfonds 1MDB zu tage gefördert haben.

Nun sind offizielle Dokumente an die Medien gelangt, die Millionentransfers auf private Konten Najibs enthüllen. Das «Wall Street Journal» hat diese Dokumente gesichtet und berichtete am Freitag, dass die Geldtransfers unter anderem über die Singapurer Niederlassung der in der Schweiz domizilierten Falcon Private Bank gelaufen seien.

Es geht um insgesamt 682 Millionen Dollar, die in zwei Tranchen im März 2013 überwiesen wurden. Die Falcon Private Bank wollte den Vorgang nicht kommentieren. Ein Sprecher sagte jedoch gegenüber finews.ch, die Bank kooperiere mit der Aufsichtsbehörde MAS in Singapur, um Transparenz zu herzustellen.

Falcon-Besitzerin leistete Finanzhilfe

Dass die Schweizer Privatbank in dem seit Monaten schwelenden 1MDB-Skandal auftaucht, hat seinen Grund wohl in der Besitzerstruktur.Denn das an Najib transferierte Geld stammt von IPIC, jenem Fonds in Abu Dhabi, der auch die Falcon Private Bank kontrolliert. Beim Transfer war noch eine Gesellschaft namens Tanore Finance auf den British Virgin Islands dazwischen geschaltet worden.

IPIC wiederum hat an den von Najib initiierten und faktisch kontrollierten Staatsfonds 1MDB Finanzzusagen und Kredite in Milliardenhöhe geleistet. Damit investierte der Ministerpräsident in Energieprojekte.

Kuala Lumpurs Traum vom Finanzzentrum

Der Staatsfonds war von Najib ursprünglich ins Leben gerufen worden, um die malayische Hauptstadt Kuala Lumpur zu einem führenden Finanzzentrum aufzubauen. Davon ist nach sieben Jahren noch nicht viel zu sehen.

Im März hatte eine Untersuchung ergeben, dass 1MDB unter einer Schuldenlast von 11 Milliarden Dollar ächzt und in Finanznöten steckt. Gemäss bisherigen Untersuchungsergebnissen zu den Milliardenschulden deutet vieles auf Korruption, Parteienfinanzierung und Geldwäscherei hin.

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