Erst vor einem Monat ernannte ihn die Credit Suisse zum Leiter ihres M&A-Geschäfts mit Finanzinstituten. Nun wechselt der erfahrene Investmentbanker das Lager – und geht ausgerechnet zu einer Erzrivalin.

Es ist ein Wechsel, der überraschen muss: Laut der Agentur «Bloomberg» verlässt Stephen Carter die Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) – und heuert ausgerechnet bei der Erzrivalin UBS an.

Laut einem internen Memo der UBS in London, das der Agentur vorliegt, übernimmt Carter dort ab Oktober die Position des Leiters für die Beratung von Finanzfirmen bei Fusionen und Übernahmen (M&A) in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA).

Carters Abgang dürfte der CS gleich dreifach zusetzen. Nicht nur verliert die Grossbank damit einen Veteranen, welcher der Bank zehn Jahre lang die Treue hielt. Schmerzhaft ist auch die Tatsache, dass der Abgang nur einen Monat nach Carters Beförderung zum Co-Leiter für das globale M&A-Geschäft mit Finanzinstituten bei der CS erfolgt. Damals berichtete auch finews.ch.

Fischzüge bei der Konkurrenz

Richtig unangenehm ist schliesslich die Tatsache, dass Carter nun bei der UBS wohl dieselben Kunden bearbeiten wird, welche er bei der CS betreute.

Mit dem Engagement von Carter baut UBS-Investmentbank-Chef Andrea Orcel den Beratungsberich weiter aus. So holte er sich dort jüngst Severin Brizay von J.P. Morgan, Jason Hutchings von der Citigroup und Laurent Bouvier und Martin Henrichs, beide abermals von der CS. Das entspricht Orcels Ambitionen: Er will aus seiner Division eine Beratungs-Investmentbank im klassischen Sinne zimmern.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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