Die UBS ist in den USA auf Expansionskurs. Sie hat innert weniger Wochen ihren Rivalen mehrere Berater-Teams abgeworben. Damit steigt aber auch der Erfolgsdruck für die Schweizer Grossbank.

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Am Dienstag ist der Schweizer Grossbank in den USA ein Coup gelungen. Sie warb ein vierköpfiges Team von der amerikanischen Rivalin J.P. Morgan ab, das Kundenvermögen von fünf Milliarden Dollar verwaltete, wie das Onlineportal «onwallstreet» meldete. Der Deal in dieser Grössenordnung sei einzigartig, wurde ein Personalvermittler im Bericht zitiert.

Die übernommenen Gelder stammen von superreiche Kunden – so genannten Ultra High Net Worth Individuals (UHNWI) –, wovon die meisten Geschäftsführer von Finanz-, Technologie- oder Medienunternehmen seien, gab ein UBS-Sprecher gegenüber «onewallstreet» zu Protokoll.

Weitere Teams an Bord geholt

In den letzten Wochen fischte die UBS weitere namhafte Kundenteams aus den Teichen der Konkurrenz. Mitte August zum Beispiel lief ein vierköpfiges Team, das zusammen zwei Milliarden Dollar betreut, von Morgan Stanley zur Schweizer Grossbank über, wie auch finews.ch berichtete.

Ende August angelte sich die UBS ein weiteres Team von Morgan Stanley, das rund 1 Milliarde Dollar schwer ist. Und vor wenigen Tagen wechselte James Lipari, ein ehemaliger Berater von Merrill Lynch, der mit seinem Kundenstamm Erträge von rund 1,3 Millionen Dollar pro Jahr erwirtschaftet, zur Schweizer Grossbank.

Erfolgsdruck steigt

Die Personaloffensive der UBS ist aus zwei Gründen bemerkenswert. Zum einen, weil die Anzahl Jobs in der Division Wealth Management Amercias im zweiten Quartal laut Bericht von 7119 auf 6948 gesunken ist. Offenbar scheint sich hier eine Trendwende abzuzeichnen.

Zum anderen setzt sich die UBS mit den jüngsten Rekrutierungen unter zusätzlichen Erfolgsdruck. Zwar kletterte die Erträge im Vermögensverwaltungsgeschäft der Grossbank in Amerika im zweiten Quartal auf einen Rekordwert von 1,947 Milliarden Franken. Gleichzeitig sind aber auch die Kosten auf 1,7 Milliarden Franken angestiegen.

Das Kosten-Ertrags-Verhältnis ist mit 88 Prozent so hoch wie in den letzten zwei Jahren nicht mehr. Und das bereitet nicht wenigen Beobachtern Sorgen.

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