Zwischen einer Karriere bei einer Beratungsfirma oder im M&A-Bereich einer Investmentbank zu entscheiden, mag schwerfallen. Eine aktuelle Umfrage aus Grossbritannien hilft Unentschlossenen auf die Sprünge.

Viele Hochschulabgänger würden sich laut Alice Leguay für eine Branche entscheiden, ohne die finanziellen Folgen genau abzuwägen, konstatiert die Co-Gründerin des britischen Lohnspezialisten «Emolument» in einer aktuellen Analyse.

Ein Fehler, denn gerade in der Finanzbranche unterscheiden sich die Verdienstmöglichkeiten teils eklatant. So bezieht im Schnitt ein Berater bei Firmenfusionen und Übernahmen (M&A) einer Investmentbank nach 15 Jahren Berufserfahrung im Schnitt einen Bonus von 170'000 Pfund – umgerechnet gut 270'000 Franken (siehe Tabelle).

Emolument 1

Zum Vergleich: Bei Beratungsfimen beträgt der Durchschnitts-Bonus eines Strategieberaters mit ebenfalls 15 Jahren Berufserfahrung weniger als 9'000 Franken. Dieses krasse Ungleichgewicht bei den Boni zieht sich auf allen Stufen bis zum «Junior» hinab durch.

Grosse Unterschiede auch beim Fixum

Auch beim Fixum unterscheiden sich die beiden Branchen deutlich. Ab der Junior-Stufe beträgt die Differenz im Schnitt 17'000 Franken – und je höher der Rang desto breiter die Lohn-Kluft.

Die krassen Lohnunterschiede sind wohl auch darauf zurückzuführen, dass das 2015 ein Rekordjahr für Fusionen und Übernahmen war. Somit dürfen M&A-Banker wohl mit höheren Boni rechnen.

Geld macht nicht glücklich

Doch zu meinen die M&A-Banker, seien zufriedener mit ihren signifikant höheren Vergütungen, wäre irrig. Denn laut der Erhebung von Emolument sind nur 39 Prozent «happy» mit ihrer Leistungszulage (siehe Tabelle). In der Consulting-Branche sind es mit 40 Prozent nur unwesentlich mehr.

Emolument happy 2

In beiden Branchen überwiegt die Unzufriedenheit beziehungsweise Unsicherheit über die Bonushöhe. Für die Erhebung wurden insgesamt gut 2'400 Mitarbeiter aus der Finanzbranche in Grossbritannien befragt.

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