Das Genfer Institut hat an der Limmat ambitiöse Wachstumspläne. Es sucht eine Reihe von Private Bankers und will seine verwalteten Vermögen verdoppeln.

In diesem Jahr eröffnete die Genfer Banque Heritage eine Filiale an der Bahnhofstrasse in Zürich. Der neue Standort steht unter der Leitung des früheren Clariden-Leu-Bankers Roland Knecht (Bild). Derzeit beschäftigt das Institut gut 20 Personen in der Limmatstadt, davon 13 Private Banker.

Roland_KnechtDas soll sich allerdings ändern. Mittelfristig will man den Personalbestand auf mindestens 34 Beschäftigte erhöhen, darunter 20 bis 25 Private Banker, wie Roland Knecht gestern in Zürich gegenüber finews.ch erklärte.

Über die nächsten paar Monate werden bereits einige hochkarätige Relationship Managers von verschiedenen grossen Banken zur Bank Heritage stossen. Weitere Leute werden gesucht.

Gut zwei Milliarden Franken Neugeld

Das Institut, 1986 ursprünglich als Family Office in Lausanne gegründet, hat über die letzten zwei Jahrzehnte eine langsame, jedoch nachhaltige Wachstumsstrategie verfolgt. Seit 2003 besitzt es auch eine Banklizenz.

Die Bank, die von der spanisch-schweizerischen Familie Esteve kontrolliert wird, beschäftigt heute weltweit rund 240 Mitarbeiter und verwaltet rund sieben Milliarden Franken an Kundendepots. Davon sind etwa fünf Milliarden Franken Private-Banking-Assets; allein im laufenden Jahr konnte das Institut einen Netto-Neugeldzufluss von rund zwei Milliarden Franken verbuchen.

Auch die Schweiz jetzt im Fokus

Über die nächsten zwei bis drei Jahre wolle man die verwalteten Vermögen verdoppeln, sagte Roland Knecht weiter. Als Hauptmärkte, um dieses Ziel zu erreichen, gelten Lateinamerika, Asien, namentlich Singapur und Hongkong, sowie Osteuropa.

In der Schweiz selber sei man bisher noch wenig aktiv gewesen, könne sich jedoch gut vorstellen, Kunden zu übernehmen, die bei grösseren Banken nicht mehr zufrieden seien, erklärte Firmengründer Carlos Esteve.

Tradition der Merchant-Banking aufleben lassen

Neben der klassischen Vermögensverwaltung verfügt die Banque Heritage auch über eine ausgebaute Merchant-Banking-Division in London, die Corporate-Finance und Investmentbanking-Dienstleistungen anbietet.

Dabei ziele man auf mittelgrosse Unternehmen, die bei grossen Banken wenig Beachtung finden würden, wie Joe Dryer, CEO von Heritage Capital, erklärte. Man wolle in diesem Geschäft die Tradition einstiger Häuser wie Barings, Hambros oder Montagu wieder aufleben lassen.

Prominente Zugänge

Auf sich aufmerksam macht die Banque Heritage in jüngster Zeit vor allem durch ihre prominenten Neuzugänge. Neben Roland Knecht ist ebenfalls der frühere Clariden-Leu-Banker Jean-Pierre Colombara als Risk Officer zum Unternehmen gestossen. Ausserdem amtet als Chief Investment Officer der langjährige Lombard-Odier-Partner Serge Ledermann.

Weitere, hochkarätige Leute sind daran, in den nächsten Monaten zur Bank zu wechseln, die sich als partnerschaftlich geführtes Unternehmen immer mehr als attraktiver Arbeitgeber entwickelt – im Gegensatz zu den grossen, oftmals aber auch schwerfälligen grossen Banken.

 

 

 

 

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