Nach Singapur hat auch die Schweizer Finanzmarktaufsicht Untersuchungen gegen den ehemaligen Asienchef der Privatbank BSI eingeleitet. Was die Finma dabei am meisten interessiert.

Bereits letzten Mai hatte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) im Rahmen ihrer schweren Sanktionen gegen die Tessiner Privatbank BSI ein Verfahren gegen zwei Ex-Manager des Instituts abgestrengt. Die Namen der Betroffenen blieben damals geheim.

Nun schreibt die Schweizer «Handelszeitung» in einer Vorabmeldung, dass es sich bei den «ehemaligen Funktionsträgern» um Konzernleitungsmitglied Hanspeter Brunner handle, der im März als -Asien-Chef der BSI zurücktrat, sowie um Chefjurist Beat Ammann, der bereits im Herbst 2015 aus der Geschäftsleitung der Tessiner Bank ausschied.

Gegen Aufsichtsrecht verstossen?

Brunners Rechtsanwalt Benno Hafner bestätigt das Enforcement-Verfahren gegenüber dem Wochenblatt. Die Finma, so Hafner, überprüfe, ob sein Mandant in seiner Funktion als CEO von BSI Bank Singapur «allenfalls für die Verletzung von aufsichtsrechtlichen Bestimmungen verantwortlich» sein könnte.

Damit zieht sich die Schlinge um Brunner enger. Seit letztem Mai untersucht die Singapurer Bankenaufsicht MAS, ob der ehemalige Asienchef der BSI und weitere Manager und Mitarbeiter strafbare Handlungen begangen haben.

Finma spielt auf den Mann

Wie auch finews.ch berichtete, hat Brunner kürzlich mit einer Bonus-Klage gegen die BSI auf sich aufmerksam gemacht. Damit führt der in Asien einst wie ein Star gefeierte Manager nun einen juristischen Mehrfronten-Kampf.

Das Finma-Verfahren könnte für Brunner im schlimmsten Fall ein Berufsverbot nach sich ziehen; die Schweizer Aufsicht zeigte in den letzten Monaten die Tendenz, an einzelnen Bankern Exempel zu statuieren.

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