Trotz turbulenten Finanzmärkten bleibt der Private-Banking-Chef der Union Bancaire Privée, Michel Longhini, zuversichtlich. Dies gilt insbesondere für die wohlhabende Klientel aus den Nahen und Mittleren Osten.

Trotz einer scharfen Korrektur des Ölpreises von gut 100 auf derzeit 45 Dollar pro Barrel binnen zwei Jahren, bleibt Michel Longhini, Chef Private Banking bei der Genfer Traditionsbank Union Bancaire Privée (UBP), optimistisch.

«Wir sehen einen sehr positiven Trend im Markt», sagte er kürzlich gegenüber dem in Dubai ansässigen Finanzportal «CPI Financial». Bislang habe man keinerlei signifikanten Störungen erfahren, hiess es weiter.

Unternehmer haben aufgeholt

Longhini, der das Private Banking der UBP nun seit rund sechs Jahren leitet und der Architekt diverser Übernahmen der Bank war, widerspricht der gängigen Ansicht, dass sich der Reichtum im Nahen und Mittleren Osten in den Händen weniger Familien mit Verbindungen zu Königshäusern befände.

Tatsächlich verteile sich mittlerweile der Reichtum aber auf aufstrebende Unternehmer und traditionelle Eliten gleichermassen, erklärte er.

UBP unterhält in der Region Niederlassungen im Libanon, Israel und Dubai. Die Übernahmen der Privatbank Coutts im vergangenen Jahr und des Hedgefonds Nexar im Jahre 2012 – zwei von vier Akquisitionen innert fünf Jahren – hätten die Präsenz vor Ort zusätzlich gestärkt, so der Private-Banking-Chef. 

Auf der Suche nach Rendite

Im Umfeld von Negativzinsen und tiefem Ölpreis sei «die wohlhabende Klientel offen vor neue, lukrativere Anlageideen», stellte Longhini weiter fest. So stünden nun Immobilien, Hochzinsanleihen von Schwellenländern oder Privatmarkt-Investitionen auf dem Kaufzettel der Reichen. 

Überdies böte auch Volatilität als eigene Anlageklasse derzeit gute Gelegenheiten, um Strukturen rund um das Kunden-Portfolio zu bauen, erklärte der Top-Banker.

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