Die Tessiner Privatbank BSI ist noch nicht integriert und schon plant die Käuferin EFG einen massiven Stellenabbau. Ausserdem sind Devestitionen geplant.

EFG International hat in der laufenden Integration der Tessiner Privatbank BSI das Kostensparziel erhöht. Anstatt wie angekündigt 185 Millionen Franken liegt das Ziel nun bei 240 Millionen Franken, welche die Privatbank jährlich einsparen will, wie EFG International anlässlich des Investorentages am Donnerstag mitteilte.

Erreichen will dies CEO Joachim Strähle durch verschiedene Massnahmen, vor allem aber durch einen Stellenabbau.

Zu zwei Dritteln in der Schweiz

So würden ab 2017 in der neu geformten Bank jährlich rund 100 bis 150 Stellen abgebaut, kündigte Strähle an. Der Prozess dauert bis 2019. Insgesamt können den Sparmassnahmen also bis zu 450 Arbeitsplätze zum Opfer fallen.

Der Abbau erfolge quer durch EFG und BSI und zu zwei Dritteln in der Schweiz. Zürich, Lugano und Genf sollen aber die wichtigen Zentren für die Steuerung der Bank bleiben hiess es.

Die Bank will bei ihren Personalmassnahmen die natürliche Fluktuation sowie Pensionierungen nützen, wie es weiter hiess.

Schliessung von Niederlassungen

Gespart werden soll auch durch Teilverkäufe und die Schliessung von Buchungszentren. In diesem Zusammenhang werde die BSI-Niederlassung in Panama im dritten Quartal 2017 geschlossen. Zudem sei bereits ein Teil des Kundenportfolios der BSI auf den Bahamas verkauft worden, war weiter zu erfahren.

Als vierte Massnahme will Strähle das Geschäft mit unabhängigen Vermögensverwaltern in Grossbritannien abstossen.

Höhere Integrationskosten

Mit ein Grund für die Sparmassnahmen sind die nun höher als erwarteten Integrationskosten nach der BSI-Akquisition. Diese belaufen sich nun bis Ende 2018 auf 250 Millionen Franken anstatt der zunächst kommunizierten 200 Millionen Franken.

Weiter erwartet EFG International einen Abfluss von Kundengeldern in der Höhe von 10 Milliarden Franken in den kommenden drei Jahren, was zu einem Erlösausfall von 69 Millionen Franken führen werde. Erwartet worden waren zunächst 82 Millionen Franken.

Höhere Gewinnerwartung

Insgesamt steigen damit die Gewinnererwartungen der kombinierten Privatbanken. Nach 2019 werde der Vorsteuergewinn um bis zu 141 Millionen Franken höher liegen, hiess es. Zuvor war EFG von einer Steigerung von 85 Millionen Franken ausgegangen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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