Der Druck des Hedgefonds RBR Capital auf den Asset Manager GAM zeigt Wirkung. Das Unternehmen will seine Vergütungspolitik überprüfen.

GAM-CEO Alex Friedman steht wegen seiner Leistungen und seines Salärs unter Beschuss des Zürcher Hedgefonds RBR Capital. Nun reagieren GAM und ihr CEO erstmals auch öffentlich. Wie GAM am Dienstag mitteilte, habe Friedman beantragt, dass sein Bonus für kommendes Jahr in Form von langfristig gesperrten Aktien ausbezahlt werden solle. Ausserdem solle die Höhe seiner fixen Vergütung begrenzt werden.

Friedman erhielt für das Jahr 2016 eine Gesamtvergütung von rund 6 Millionen Franken, rund 1 Million Franken mehr als im Vorjahr. Dabei hatte GAM ein miserables Jahr mit hohen Geldabflüssen und einem massiven Gewinneinbruch verzeichnet.

Aktionäre sollen mehr mitreden können

Desweiteren kündigte der von GAM vorgeschlagene designierte Verwaltungsratspräsident Hugh Scott-Barett an, persönlich eine umfassende Überprüfung der Vergütungsstrukturen und -politiken der Gruppe vorzunehmen. Im Fokus stünden dabei die Einzel- und Gesamtvergütung der Geschäftsleitung.

Die Löhne und Boni sollen dabei stärker auf ihre Angleichung an den langfristigen Geschäftserfolg von GAM überwacht werden. Auch die Aktionäre will Scott-Barrett in diese Überprüfung miteinbeziehen, hiess es.

Kalte Füsse im Hinblick auf die GV?

Das sind völlig neue Töne bei GAM. Der Asset Manager hat sich bislang nicht öffentlich zu den Anwürfen von RBR Capital geäussert. Der US-Stimmrechtsvertreter ISS hat sich kürzlich in wichtigen Punkten hinter die Forderungen von RBR Capital gestellt. Auch der zweite mächtige US-Stimmrechtsvertreter Glass Lewis unterstützt Forderungen von RBR.

Nun scheint GAM im Hinblick auf die kommende Generalversammlung kalte Füsse bekommen zu haben und kündigt erste Anpassungen an. Rückendeckung hat GAM von ihrem Aktionär Silchester International Investors erhalten, der die vorgeschlagene Zusammensetzung des GAM-Verwaltungsrates unterstützen will.

RBR ist dagegen und hat stattdessen die Wahl von Kasia Robinski als Präsidentin vorgeschlagen sowie die Wahl von Rudolf Bohli und von William Raynar.

Nettozuflüsse im ersten Quartal

Der Asset Manager meldete zudem einen Zwischenbericht zum ersten Quartal 2017. Demnach stiegen die verwalteten Vermögen der Gruppe um 5 Prozent auf 126,9 Milliarden Franken. Im Bereich Investment Management belief sich das Wachstum auf 2 Prozent dank positiver Anlageergebnisse. Der Bereich erzielte Nettozuflüsse von 2,8 Milliarden Franken. Im Bereich Private Labelling beliefen sich die Zuflüsse auf 2,9 Milliarden Franken.

Die Ergebnisse zeigten, dass GAM sich bei der Transformation auf dem richtigen Weg befinde, hiess es. Nun würden die Verbesserungen beschleunigt und weitere Massnahmen ergriffen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.54%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.02%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.95%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.93%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.57%
pixel