Der Privatbankenverbund EFG International spürt die Finanzkrise. Die Wachstumspläne werden tangiert, sagt VR-Präsident Jean-Pierre Cuoni.

Mit dem Verschuldungsgrad der Kunden habe EFG International keine Probleme, erklärt Verwaltungsratspräsident Jean-Pierre Cuoni in einem Interview mit «Finanz und Wirtschaft». Die Privatbankengruppe wähle stets einen konservativen Ansatz und habe die Lombardkredite zurückgebunden. Auch habe das Unternehmen keine wesentlichen Abschreiber vornehmen müssen.

EFG International werde sich aber für einige Zeit auf niedrigere Erträge im bestehenden Geschäft einstellen müssen, erklärte Cuoni weiter. Zwar würde ein Geschäftszuwachs neue Erträge sichern. Doch dabei gelte es, die Ausgaben im Auge zu behalten. Das Geschäftsmodell mit einem grossen Freiraum für die Kundenberater erleichtere allerdings die Kostenkontrolle, da jeder sein eigenes Profit Center darstelle.

EFG will dieses Jahr 150 Berater engagieren

Im vergangenen Jahr engagierte die EFG-Gruppe etwas mehr als 150 Berater; 2009 sollen es nochmals so viele werden. «Eine solche Gelegenheit wie jetzt, gute Berater und Kunden hereinzubringen, gibt es vielleicht nie wieder. Darum sind wir überhaupt nicht pessimistisch», sagt Cuoni. Einzelne Wachstumziele zu erreichen, werde nun möglicherweise aber etwas länger dauern.

Trotz der vielen Akquisitionen bisher habe die EFG-Gruppe ihren Charakter bewahren können, betont Cuoni. Mit einem grösseren Zukauf oder einer Fusion könnte sich dies jedoch ändern. Konkret sei aber noch nichts. Der Markt werde in den nächsten 12 bis 24 Monaten mehr hergeben.

Goldman Sachs kauft zu

Goldman Sachs senkte am 7. Januar 2009 das Kurzsziel für EFG International von 32.30 auf 27 Franken, erhöhte ihr Rating hingegen von Neutral auf Buy.

Auf ihrer Website hat die EFG-Gruppe eine Stelle für einen Steuerfachmann ausgeschrieben, ausserdem sucht sie Kundenberater.

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