Mit dem in Bern gegründeten Verband Schweizer Regionalbanken demonstrieren die kleinen Inlandbanken neue Eintracht. Doch das war nicht immer so.

Die erste Generalversammlung des Verbands Schweizer Regionalbanken (VSRB) im Berner Nobelhotel Bellevue mutete zuweilen wie ein Klassentreffen an. «Hallo Jungs» rief da einer und ging mit ausgebreiteten Armen auf das nächste Stehtischchen zu. «Willkommen in Bern» schallte es von den dort versammelten Anzugträgern zurück.

Keine Frage: Unter den Abgesandten der 58 Mitgliedsbanken der am Montag offiziell lancierten Vereinigung schätzt man sich – auch wenn sich die Regionalinstitute täglich in hartem Konkurrenzkampf um Kunden befinden. Indes, das war nicht immer so. Noch vor nicht allzu langer Zeit waren sich viele der nun so einträchtig versammelten Banker spinnefeind. Und Bern galt manchen als richtiggehender Unort.

Dominante Valiant

Der Ursprung für dieses Zerwürfnis liegt mehr als Vierzig Jahre zurück: 1971 wurde der erste Verband Schweizer Regionalbanken gegründet. Jene Vereinigung wiederum half 1994 der RBA-Holding ins Leben, die unter anderem rückwärtige Dienste für die Mitglieder übernahm. Dem Namen nach dezentral organisiert, hatte bei der RBA aber vor allem eine Bank das Sagen: Die Valiant in Bern.

Nachdem die Valiant-Führung dazu überging, kleinere RBA-Mitglieder aufzukaufen und so ihr nationales Imperium zu erweitern, und es zudem zu einem Zerwürfnis in Fragen der IT kam, folgte der Bruch. Anfang 2006 traten 14 Banken aus der RBA aus. Die meisten davon schlossen sich zur Esprit-Gemeinschaft zusammen. 2009 folgten die Avance-Banken Alpha Rheintal Bank, die Bank CA St. Gallen und die Swissregiobank. Seit 2004 existiert zudem die Clientis Gruppe, ein Zusammenschluss von mittleren und kleineren RBA-Banken, die ihren Mitgliedern ebenfalls Dienstleistungen zur Verfügung stellt.

Per Anfang 2018 wurde die RBA schliesslich auf Entris umfirmiert, womit jenes Kapitel als definitiv abgeschlossen gelten darf.

Eine neue Generation von Regionalbankern

«Möge dem neuen Verband mehr Erfolg beschieden sein als seinem Vorgänger», spielte Nationalbank-Präsident Thomas Jordan in seiner Grussbotschaft vom Montag auf die bewegte Geschichte an. Und tatsächlich scheint der VSRB mehr zu sein als nur eine «RBA reloaded».

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