Die UBS in Deutschland muss erneut hochrangige Abgänge im Wealth Management verkraften. Die Neuorganisation unter der neuen Chefin Barbara Rupf Bee kostet Opfer.

Mit dem Engagement von Barbara Rupf Bee (Bild unten) als Chefin für das Onshore Wealth Management hoffte Thomas Rodermann wohl, endlich Ruhe in sein Kerngeschäft zu bringen. Die Monate und Jahre zuvor hatte der umtriebige Chef UBS Europe damit zugebracht, die regionalen Strukturen der Grossbank in Deutschland neu zu ordnen, Niederlassungen zu schliessen und die Weichen in Richtung Profitabilität zu stellen.

Barbara Rupf Bee

Eine Massnahme Rodermanns war beispielsweise gewesen, einen Chef für das Affluent- und HNW-Geschäft zu ernennen. Das war Till Keulen, der zuvor die Region Nord UBS Wealth Management Deutschland leitete.

Zwei Chefs waren einer zu viel

Keulen soll die UBS nun verlassen haben, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben. Sein Abgang steht im direkten Zusammenhang mit der Ernennung Rupf Bee, die wenige Monate nach Keulens Ernennung zur UBS gestossen war, berichten Quellen.

Ihre Aufgaben als Chefin Wealth Management und jene von Keulen überschnitten sich in relativ grossen Teilen. Da schien es nur eine Frage der Zeit, dass Keulen die Konsequenzen ziehen würde. Das hat er nun offenbar getan. Die UBS kommentiert dies auf Anfrage nicht.

Verantwortlicher für Vermögensverwaltung geht 

Doch der Affluent-Leiter nicht die einzige Personalie im nördlichen Nachbarland. Auch Christoph Hott, Leiter Portfolio Management, hat der UBS den Rücken gekehrt. Hotts Position war wie jene von Keulen wichtig im Wealth Management Deutschland. Der frühere Sal. Oppenheim-Banker war der Gesamtverantwortliche in der Vermögensverwaltung für Produkte- und Anlagelösungen und somit in einer Schlüsselrolle zwischen Kunden- und Anlageberatern.

Doch nun hat auch Hott die UBS verlassen. Auch dies wollte die Pressestelle der Grossbank in Frankfurt nicht kommentieren.

In den Niederlassungen herrscht nun mehr Ruhe

Eine dritte Personalie betrifft Christian Funke, den Niederlassungsleiter der UBS Stuttgart. Gerüchteweise hat auch er die Bank verlassen. Doch nach weiteren Recherchen von finews.ch scheint dieses Gerücht mehr von der Konkurrenz gestreut worden zu sein, als der Wahrheit zu entsprechen.

Funke ist seit 2012 bei der UBS in Stuttgart und hat damit das «Stahlbad» der Reorganisation im Niederlassungsnetz und der Neuordnung der Marktregionen überstanden.

In Frankfurt sprang beispielsweise Niederlassungsleiter Jürgen Altmann ab, in Bielefeld Jürgen Hölscher. Für Frankfurt ernannte die UBS kürzlich die ehemalige Oddo-BHF-Bankerin Sükriya Aclan zur Leiterin. 

Auf dem Weg in die schwarzen Zahlen

Immerhin scheint die UBS in Deutschland nun tatsächlich auf dem Weg zur Profitabilität zu sein. Das vergangene Geschäftsjahr verzeichnete deutliche Neugeldzuflüsse, wie es aus Frankfurt hiess.

Alle sechs Niederlassungen (Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, München) hätten Geldabflüsse mit Nettoneugeldern mehr als kompensiert, so dass die verwalteten Vermögen der UBS in Deutschland auf ein Rekordniveau gestiegen seien.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.62%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.58%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.23%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.06%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.51%
pixel