Bernhard Hodler hat kein glückliches erstes Jahr als CEO von Julius Bär hinter sich. Die Bank scheint nur mit sich selbst beschäftigt zu sein. Die Resultate am kommenden Montag sollten Anstoss genug sein, das zu ändern.

 1. «Investor Case» – auf der Strecke geblieben

Boerse

Wenn eine Aktie im Verlauf eines Jahres fast 40 Prozent an Wert verliert, ist sie entweder ein klarer Kauf oder ein Titel, von dem man besser die Hände lässt. Bei Julius Bär ist die Sache verzwickter. Die Zürcher Traditionsbank ist zwar eine feste Grösse in der Schweizer Finanzbranche, also nun ein klares Schnäppchen, trotzdem lassen die Anleger die Finger davon.

Zugegeben, der Titel hat seit Jahresbeginn knapp 20 Prozent wieder zugelegt – doch in einem generell haussierenden Markt. Hier präsentiert sich das Problem von «JB»: Das Unternehmen bietet den Anlegern bis jetzt noch keine ausreichenden Perspektiven, wie auch diese Auflistung zeigt. Es ist folglich bitter nötig, dass Julius Bär am kommenden Montag einen überzeugenden «Investor Case» liefert. 

2. Kostensparen: Unpopuläre Massnahmen drohen

Hat der bald 59-jährige Bernhard Hodler bereits an den Kostenschrauben gedreht, nachdem im vergangenen November Alarmzeichen aufschienen? Es besteht eine gewisse Dringlichkeit, nachdem im vierten Quartal die Kunden – vor allem auch in Asien – noch stärker verunsichert worden sind.

Julius Bär ist aber von den Marktaktivitäten der Kunden stark abhängig, da die Quote der diskretionären Vermögensverwaltungs-Mandate gerade mal bei 16 Prozent liegt. Hodler muss zu unpopulären Massnahmen greifen, um die Kosten im Griff zu halten und das Ziel der Cost-Income-Ratio von 68 Prozent nicht aus den Augen zu verlieren. Die Alternative zu Bonusreduktionen wäre ein Personalabbau.

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