Was meinen Sie damit?

Unser Ziel ist es, unseren Privatkunden Dienstleistungen wie in einem Family Office anbieten zu können.

Für alle?

Natürlich gibt es Grenzen, wo solche Services für Mirabaud nicht mehr profitabel erbracht werden können. Für Kunden mit zweistelligen Millionenvermögen sollte dies jedoch das Ziel sein.

Und was ist in solchen Services enthalten?

Zum einen liefert ein Concierge-Service für die Kunden einen grossen Mehrwert. Sie rufen uns an, wenn sie irgendwo feststecken, weil ihre Kreditkarte nicht funktioniert oder weil sie für ihre Tochter in London eine Praktikumsstelle suchen.

Zum anderen sind dies Kunden, die sich nicht mit einem ausgewogenen Aktien- und Anleihenportfolio zufrieden geben. Sie wollen ein Startup in Indien oder im Silicon Valley finanzieren oder an einem Private-Equity-Deal in Frankreich partizipieren. Das sind Dienstleistungen, die wir erbringen müssen.

Kann Mirabaud das mit seinen Kapazitäten?

Ja. Unter uns Partnern diskutieren wir, den Bereich Corporate Advisory auszubauen, um anspruchsvollen Kundenbedürfnissen besser gerecht werden zu können. Durch unsere Einheit Mirabaud Securities können wir Interessenten zum Beispiel problemlos dabei unterstützen, in kleinere Firmen oder Startups in London zu investieren.

«Bei einer Grossbank muss ein Kunde deutlich vermögender sein»

Das Ziel muss sein, dass wir einem Kunden in der Region, der möglicherweise 50 Millionen Dollar in ein vielversprechendes Startup investieren möchte, mit Rat und Kapital beistehen können. Nur so bleiben wir in dieser Kundengruppe relevant.

Damit tritt Mirabaud in Wettbewerb mit Banken, die auf Grund ihrer Grösse ganz andere Möglichkeiten haben.

Das stimmt. Aber um die erwähnten Dienstleistungen zu erhalten, muss ein Kunde bei einer Grossbank deutlich vermögender sein als bei Mirabaud.

Wenn Mexiko auch einer Ihrer Fokusmärkte ist: Wie wollen Sie dort vorgehen?

Wenn wir in Mexiko als glaubwürdiger Partner auftreten möchten, müssen wir lokale Expertise aufbauen. Das kann durch die Akquisition eines Teams geschehen oder durch ein Joint-Venture.

Ist das geplant?

Wir sind opportunistisch: Ergäbe sich in den kommenden Wochen eine Gelegenheit, würden wir diese sicherlich prüfen. Der Vorteil der Partnerstruktur bei Mirabaud ist, dass wir im Gremium sehr rasch entscheiden können. Den Beschluss, in Brasilien Galloway zu übernehmen, fällten wir innerhalb eines Tages.


Thiago Frazao arbeitete für die Hyposwiss in Genf und die Anglo Irish Bank in Dublin bevor er im Jahr 2011 als Kundenberater zur Genfer Privatbank Mirabaud stiess. Derzeit ist der 42-Jährige für die Sparte Wealth Management für den lateinamerikanischen Markt verantwortlich. Zum Jahresbeginn ist Frazao Kommanditgesellschafter von Mirabaud geworden. Damit ist Investor der Bank und an ihrer Entwicklung aktiv beteiligt.

 

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