Die UBS hätte ihr Private Banking in den USA beinahe verkauft – stattdessen gab sie es Robert «Bob» McCann zur Reform. Jetzt verlässt er die Schweizer Grossbank.

Oswald Grübel hatte Robert «Bob» McCann 2009 zur UBS geholt – auf der Höhe der Finanzkrise und des Steuerstreits mit den US-Justizbehörden. Der Merrill-Lynch-Banker sollte den Scherbenhaufen, der das US-Brokerage damals war, zusammenwischen und das Geschäft grundlegend reformieren.

Er erhielt damals einen Bonus im Wert von rund 10 Millionen Dollar, um seine vorherigen Vergütungen bei Merrill Lynch zu kompensieren. Eine Dekade später verlässt der heute 62-jährige Amerikaner die UBS, wie die Agentur «Bloomberg» am Donnerstag berichtete.

Zu Gewinnen zurückgeführt

Demnach wird McCann als Präsident des Americas-Geschäft – inzwischen ein Teil der Superdivision Global Wealth Management (GWM) – zurücktreten. Dies, um ein «neues Lebenskapitel aufzuschlagen», wie die Agentur aus einem bankinternen Schreiben zitiert.

Er wird auf dem Posten nicht ersetzt – seine Aufgaben anderen zugewiesen. Dies ist ein Indiz, dass die UBS den einflussreichen Banker mit dem eher zeremoniellen Posten ans Haus gebunden hatte.

Kosten hoch geblieben

Vor McCanns Antritt hatte die UBS gerüchteweise einen Exit aus dem Americas-Geschäft in Betracht gezogen; der charismatische Manager führte das Brokerage zu Milliardengewinnen zurück und sorgte dafür, dass dieses nach Erträgen der wichtigste Vermögensverwaltungs-Markt der Schweizer Nummer eins blieb.

Im Jahr 2016 wurde er dann vom damaligen Finanzchef Tom Naratil abgelöst. Dieser führte die Reform weiter – und nahm sich nicht zuletzt die Kosten vor, die unter McCann stets hoch geblieben waren.

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