Der bisherige stellvertretende CEO der Schweizer Privatbank Ihag ist von den Balearen zurückgekehrt, wo er aufgrund von US-Steuervorwürfen verhaftet worden war – eine Flucht, die ihn nun seinen Job gekostet hat, wie finews.ch erfahren hat.

Peter Rüegg, der im vergangenen August auf Antrag der US-Staatsanwaltschaft von der spanischen Polizei festgenommen worden war, ist wieder in der Schweiz, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Montag gegenüber finews.ch bestätigte.

Die Tatsache, dass der Banker in seine Heimat geflohen ist, führte zu seiner Entlassung bei der Zürcher Bank Ihag, wo er 22 Jahre beschäftigt gewesen war. Rüegg, der seit vergangenem August suspendiert war, gab seine Aufgaben und Verantwortlichkeiten mit sofortiger Wirkung ab, wie aus einem internen Memo hervorgeht, das finews.ch vorliegt.

Ein Sprecher der Bank bestätigte den Inhalt der Mitteilung.

Flucht vor der US-Justiz

Über die Entlassung Rüeggs, nicht aber über die Gründe, berichtete zuerst der Zürcher Finanzblog «Inside Paradeplatz» am vergangenen Freitag. Antworten eines Sprechers von Rüegg auf Fragen von finews.ch stehen noch aus. Durch seinen Rückzug in die Schweiz entzog er sich der US-Justiz, da die Schweizer Behörden ihre eigenen Bürgerinnen und Bürger in Fällen von Steuerhinterziehung nicht ausliefern.

Der 60-jährige Rüegg wurde aufgrund eines internationalen Haftbefehls im Auftrag der US-Behörden verhaftet, die ihn im Zusammenhang mit der Unterstützung von Amerikanern beim Verstecken von mehr als 65 Millionen Dollar auf Offshore-Konten zwischen 2004 und 2014 suchen, wie eine mallorquinische Nachrichten-Agentur im vergangenen August berichtete.

Bis zu fünf Jahre Haft befürchtet

Die Bank hatte Rüegg ursprünglich suspendiert, dem eine mögliche Auslieferung an die USA und im Falle einer Verurteilung wegen Beihilfe zum Steuerbetrug eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren drohte.

Die Ihag nahm 2015 an einem US-Programm teil, um frühere Vergehen zu bereinigen und eine Strafverfolgung zu vermeiden. Sie zahlte 7,5 Millionen Dollar und die Angelegenheit zu regeln.

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