Von den sechs Schweizer Bankern, die in den USA angeklagt sind, hat einer von ihnen für die Holding der Zürcher Privatbank IHAG gearbeitet – er tritt nun per sofort zurück. Es ist der zweite Abgang beim Institut innert weniger Tage.

Das US-Justizministerium (Department of Justice, DoJ) hat sechs Personen aus dem Umfeld der Schweizer Privatbank Ihag angeklagt, wie auch finews.ch am (heutigen) Mittwoch exklusiv berichtete.

Dies, weil sie angeblich mehr als 60 Millionen Dollar über undurchsichtige Kanäle auf geheime Konten vor den Steuerbehörden versteckt hätten.

Einigung im Jahr 2015

Nun meldete sich das Finanzinstitut, dessen Holding sich in Besitz der Industriellen-Familien Anda und Franz-Bührle befindet, ebenfalls am Mittwoch mit einem Statement. Weder die Ihag Privatbank noch eine andere Gruppen-Gesellschaft sei von der Anklage betroffen, so die Mitteilung. Das Unternehmen hat 2015 im Rahmen des US-Programms zur Beilegung des Steuerstreits eine Einigung unterzeichnet, die ihr Sicherheit vor einer Strafverfolgung zusichert.

Angeklagt in den USA ist allerdings ein bisheriges Mitglied der Geschäftsleitung der Ihag Holding. Der Holding steht Eigentümer Gratian Anda als CEO vor. Für den Manager, die Mitteilung nennt ihn D.W.,  gelte die Unschuldsvermutung, hielt das Institut in der Mitteilung fest. Dennoch habe er sich entschieden, seine Funktionen in der Gruppe niederzulegen.

Entlassung nach Flucht aus Mallorca

Es ist der zweite Abgang im Umkreis des Instituts innert weniger Tage. Wie finews.ch exklusiv berichtete, hat sich die Privatbank von Peter Rüegg getrennt, nachdem dieser sich aus Mallorca in die Schweiz abgesetzt hatte. Auf der Balearen-Insel war der Schweizer Banker zuvor auf Antrag der US-Behörden von der spanischen Polizei festgenommen worden.

Gegen die Privatbank selber geht das DoJ nicht vor. Die USA haben hingegen die Firma Allied Financial Trust angeklagt, eine Schweizer Beratungsfirma für vermögende Privatpersonen. Diese wurde mutmasslich für ein System genutzt, das US-Steuerzahlern geholfen haben soll, Vermögenswerte und Einkommen über Treuhandkonten in Hongkong und anderswo zu verbergen.

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