Nach der Beilegung eines Steuerstreits der Credit Suisse mit den US-Behören greifen Medienberichte bekannte Anschuldigungen auf, wonach Vermögenswerte von US-Kunden nicht regelkonform deklariert würden.

Die krisengeplagte Credit Suisse (CS) gerät zunehmend ins Schussfeld von angelsächsischen Nachrichtenagenturen. Wie «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) und «Reuters»  am Dienstag berichteten, untersucht das amerikanische Justizministerium, ob die Schweizer Grossbank acht Jahre nach der Zahlung eines Vergleichs von 2,6 Milliarden Dollar wegen Steuerhinterziehung weiterhin US-Kunden geholfen hat, Vermögenswerte vor den Behörden zu verstecken.

Keine Steuerhinterziehung geduldet

Gemäss den Berichten untersuchen die Ermittler, ob die Bank US-Kontoinhabern, namentlich Personen mit südamerikanischen Pässen, geholfen hat, Hunderte von Millionen von Dollar der amerikanischen Steuerbehörde zu verschweigen. Die Behörden würden sich dabei auf Hinweise aus der Bank stützen. Die aus Washingtoner Regierungskreisen stammenden Vorwürfe sind nicht neu.

Die CS selbst bestreitet ein unangemessenes Verhalten und kooperiert nach eigenen Angaben mit den Behörden einschliesslich dem US-Senat und dem Justizministerium. Seit 2014 seien die Anstrengungen verstärkt worden, Personen zu identifizieren, die versuchten, Vermögenswerte vor Steuerbehörden zu verbergen, heisst es in einer Stellungnahme gegenüber finews.ch. Nicht offengelegte Konten müssten geschlossen werden, wenn sie als solche identifiziert würden. Mitarbeitende, die sich nicht an die entsprechenden Bankrichtlinien hielten, würden diszipliniert.

CS-Aktien geben nach

Die Aktien der Grossbank, die in den vergangenen Wocher stark unter die Räder gekommen waren, notierten am Mittwoch in einem seitwärts tendierenden Aktienmarkt rund 3 Prozent schwächer.

Im Rahmen einer von Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann eingeleiteten Umstrukturierung plant die CS, ihre Investmentbank zu verkleinern, um sich noch stärker auf ihr Flaggschiff, die Vermögensverwaltung, zu konzentrieren.

Die zweitgrösste Bank der Schweiz hatte letzte Woche ihre finanzielle Stärke demonstriert und angekündigt, dass sie bis zu 3 Milliarden Schweizer Franken an Schulden zurückkaufen wird, wie auch finews.ch berichtete.

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