Am Hypothekarmarkt könnte angesichts steigender Zinsen bald das grosse Mischeln losgehen, wie eine neue Umfrage zeigt. Mehr Volumen für die Banken bringt dies nicht unbedingt.

Der turbulente Hypothekarmarkt des vergangenen Jahres 2022 hat viele Hypothekarnehmende verunsichert. Unter den Eigenheimbesitzenden mit einer Hypothek möchten 13,5 Prozent aufgrund der geänderten Zinssituation in eine Festhypothek wechseln oder den Festhypothekar-Anteil erhöhen, wie der Vergleichsdienst Comparis in einer repräsentativen Umfrage ermittelte.

17,5 Prozent der Befragten überlegen sich den Wechsel in eine Saron-Hypothek oder zumindest den Ausbau des Saron-Anteils. 

Festhypotheken überwiegen

Demnach stehen im Hypogeschäft grössere Umwälzungen an, gehen die Bedürfnisse der Schuldner doch in verschiedene Richtungen. Laut der Umfrage überwiegen derzeit die Festhypotheken – fast zwei Drittel aller Eigenheime sind ausschliesslich durch eine Festhypothek finanziert. In knapp 15 Prozent aller Fälle liegt eine Mischform von Festhypothek und der variablen Saron-Hypothek vor. Nur jedes zehnte Eigenheim ist ausschliesslich durch eine Saron-Hypothek finanziert.

Vergangenen Dezember sind nun nicht nur die Preise von Eigenheimen in der Schweiz im Schnitt nochmals angestiegen, sondern auch die Hypozinsen. Die Richtsätze der fünfjährigen Festhypotheken nahmen laut Comparis von Anfang Oktober bis Ende Dezember um 0,26 Prozentpunkte auf 2,79 Prozent zu, jene für zehnjährige Hypotheken um 0,1 Prozentpunkte auf 3,02 Prozent.

Angst vor höheren Zinsen geht um

Das sorgt mancherorts für Nervosität. Der Anteil jener, die sich mit der Höhe ihrer Verschuldung aufgrund der aktuellen Zinssituation unwohl fühlen, sei beachtlich hoch, berichtete der Vergleichsdienst. 26,3 Prozent der Umfrageteilnehmenden wollten deswegen ihre Hypothekarverschuldung abbauen. Nur ein verschwindend kleiner Anteil von 6,3 Prozent gab in der Umfrage an, sich eine Erhöhung der Hypothek zu überlegen.

Die Banker kriegen also alle Hände voll zu tun – aber dafür nicht unbedingt mehr Volumen. Die Geldhäuser haben in den vergangenen Jahren durchgehend sehr geringe Bestände an ausfallgefährdeten Hypothekar-Krediten ausgewiesen. «Hinter dem Wunsch, die Hypothekarschuld abzubauen, steckt die Angst vor langfristig höheren Zinsen», gab der Comparis-Finanzexperte Leo Hug zu bedenken.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.44%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.81%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.08%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.05%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.62%
pixel