Überraschend haben die beiden Finanzhäuser ihr gemeinsames Projekt für die Auslagerung von Back-Office-Funktionen gestoppt.

Die Falcon Private Bank und die Transaktionsbank InCore hatten im Dezember 2008 eine Vereinbarung über die Auslagerung von rückwärtigen Funktionen (Back Office) von Falcon an InCore abgeschlossen. Daraufhin war das Projekt «Matterhorn» initialisiert worden.

Nun haben sich die beiden Partner überraschend entschlossen, das Projekt per Ende März 2011 zu beenden. Offiziell heisst es von der InCore Bank, «weit reichende Veränderungen der strategischen Rahmenbedingungen hätten eine neue Lagebeurteilung erfordert».

Veränderter Fokus, neue Aktionäre

Auf Anfrage von finews.ch erklärte InCore-CEO Jack Hertach, die Bank wolle sich auf kleine und mittlere Privatbanken sowie auf Universalbanken mit Schweizer Fokus spezialisieren. Falcon sei mittlerweile fast schon zu gross und sehr international ausgerichtet.

In der Branche heisst es überdies, dass auch das neue Aktionariat bei der Falcon Private Bank zu den Veränderungen geführt haben könnte.

Konkret: Im April 2009 war die frühere AIG Private Bank in Falcon Private Bank umbenannt und von dem in Abu Dhabi ansässigen Anlagefonds Aabar Investments übernommen worden.

Altlast aus AIG-Zeiten

Auf Anfrage von finews.ch erklärte eine Sprecherin der Falcon Private Bank: «Das Projekt wurde durch beide Parteien auf Grund veränderter strategischer Rahmenbedingungen im gemeinsamen Einvernehmen beendet.»

Offenbar wurde das Projekt zu einem Zeitpunkt initialisiert, als Falcon Private Bank noch Teil der AIG-Gruppe war und unter AIG Private Bank firmierte.

Die Neuausrichtung der Falcon Private Bank, neue strategische Prioritäten und sich ändernde Marktbedingungen sowie die Ausrichtung der InCore Bank auf kleinere und mittlere schweizerische Privat- und Universalbanken, wandelten die Ausgangslage für das Business Process Outsourcing wesentlich.

Keine Ausgleichszahlungen

Weiter lässt die Falcon Private Bank verlauten: «Über die Details zur finanziellen Regelung der Projekt-Beendigung wurde gegenseitiges Stillschweigen vereinbart. Es gibt keine Ausgleichszahlungen von einer Partei an die andere.»

 

 

 

 

 

 

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