Sportsponsoring ist Big Business. In Wimbledon ist Barclays als offizieller Bankpartner mit von der Partie. Nun hagelt es Kritik an der Partnerschaft.

Spiel, Satz, Sieg: Für Tennisfans in aller Welt beginnen die schönsten Tage des Jahres. Ab heute trifft sich in London wieder die internationale Tenniselite zum ältesten Turnier der Welt, das dieses Jahr zum 136. Mal stattfindet. Auf dem «heiligen Rasen» von Wimbledon werden erneut die besten Rasenspielerinnen und -spieler gekürt. In der Tenniswelt gibt es keinen prestigeträchtigeren Titel als den Sieg in Wimbledon.

Ganz vorne mit dabei ist die britische Grossbank Barclays. Sie ist offizieller Bankpartner von Wimbledon. Doch nun sehen Prominente aus dem britischen Showbiz den Ruf des ruhmreichen Tennisturniers in Gefahr - wegen des Sponsorenvertrags von Wimbledon mit Barclays, der angeblich mindestens 20 Millionen Pfund pro Jahr wert ist.

Harsche Kritik

Die mehrjährige Partnerschaft wurde im vergangenen November bekannt gegeben, als Barclays nach 15 Jahren die Konkurrentin HSBC ablöste. Die Vereinbarung beinhaltete die grösste Spende, die jemals von einem offiziellen Partner an die «Wimbledon Foundation», die offizielle Wohltätigkeitsorganisation des «All England Lawn Tennis Club» (AELTC) und «The Championships», geleistet wurde, wie es damals hiess.

Zu den Promis, die die Partnerschaft inzwischen offen kritisieren, gehören die Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Emma Thompson und Richard Curtis, der unter anderem die Drehbücher zu Kinohits wie «Vier Hochzeiten und ein Todesfall», «Notting Hill» und «Bridget Jones» geschrieben hat. Auch Umweltorganisationen wie Greenpeace UK und einige britische Parlamentarier unterstützen die Kampagne.

Profiteure des Klimachaos

In einem offenen Brief an Sally Bolton, die Geschäftsführerin von AELTC, fordern die Aktivisten Wimbledon auf, die Partnerschaft mit Barclays zu beenden, weil die Bank Projekte für fossile Brennstoffe mit mehreren Milliarden Pfund unterstützt.

Wie die britische Tageszeitung «The Guardian» berichtet, schreiben sie: «Einfach ausgedrückt: Barclays finanziert und profitiert vom Klimachaos, und die Annahme eines Sponsorenvertrags mit Barclays ist eine Billigung dieser Handlungen». Die Unterzeichner des Briefes argumentieren, dass der Vertrag «unvereinbar mit dem kulturellen Erbe und der Umweltpolitik von Wimbledon» sei.

Vorwurf des Greenwashing

Der AELTC hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von Nachhaltigkeitsmassnahmen angekündigt und sich ehrgeizige Ziele zur Entschärfung der Klimakrise gesetzt. Kritiker des Barclays-Deals werfen dem Klub jedoch Greenwashing vor. Sie kritisieren, dass Barclays in den letzten zwei Jahren mehr als 38 Milliarden Dollar an Öl- und Gasunternehmen vergeben hat, darunter Exxon Mobil, Shell und TotalEnergies. Die Zahlen stammen aus dem Bericht «Banking on Climate Chaos», der im April veröffentlicht wurde.

Laut der Studie ist Barclays Europas grösster Kreditgeber für fossile Brennstoffe und hat seit dem Pariser Klimaabkommen 2016 mehr als 190 Milliarden Dollar für die Branche bereitgestellt. Im Gegensatz zu Branchenkonkurrenten wie HSBC und Lloyds, so die Aktivisten, habe es die Grossbank versäumt, die direkte Finanzierung von neuem Öl und Gas auszuschliessen.

Laut einer Sprecherin von Barclays hat sich das Institut zum Ziel gesetzt, bis 2030 die finanzierten Emissionen in fünf besonders emissionsintensiven Sektoren des Finanzierungsportfolios zu reduzieren, darunter auch der Energiesektor. Seit 2020 habe man dort bereits eine Reduktion der finanzierten Emissionen um 32 Prozent erreicht.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.7%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.58%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.15%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.04%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.53%
pixel