Tieferer Reingewinn, weniger Assets under management Die Zürcher Bank litt im ersten Semester unter dem Franken. Aber der Neugeldzufluss stieg.

EFG International weist fürs ersten Halbjahr 2011 einen Kern-Reingewinn von CHF 72,6 Millionen Franken aus; im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 88,4 Millionen Franken gewesen. (Der IFRS Reingewinn betrug 55,9 Millionen Franken).

Bereits Ende Juni hatte EFG International gewarnt, dass der erwartete Jahresgewinn von 200 Millionen Franken nicht erreicht werden könne – die Rede war noch von 140 bis 200 Millionen Franken gewesen.

Der Bruttoertrag sank von 407,1 Millionen im ersten Halbjahr 2010 auf 396 Millionen im vergangenen Semester.  Dabei drückte die Franken-Hausse durch: Die Aufwertung verminderte den Ertrag im Jahresvergleich um rund 48 Millionen Franken – in Lokalwährung erzielte EFG International ein solides Wachstum.

«Auf einem gesunden Niveau, jedoch unter dem Ziel»

Die verwalteten Vermögen sanken seit Jahresende von 84,8 Milliarden auf 80,0 Milliarden Franken per Ende Juni 2011. Die Netto-Neugelder beliefen sich auf 2,7 Milliarden Franken – auf Jahresbasis bedeutet das ein Wachstum von 6,4 Prozent. 

Damit verblieb die Neugeldakquisition – laut EFG-Einschätzung – «auf einem gesunden Niveau, lag jedoch unter dem Ziel einer zweistelligen Wachstumsrate.»

Der Geschäftsaufwand sank von 320,9 Millionen auf 318,7 Millionen im ersten Halbjahr 2011. Hier wurde der positive Effekt des starken Frankens durch 20 Millionen Franken Investitionen in Wachstumsbereiche und Infrastruktur wettgemacht.

Wie die Zürcher Privatbank dabei meldet, wurden nun weitere Investitionen «angesichts des wirtschaftlichen Umfelds und im Hinblick auf die Ergebnisse der Geschäftsüberprüfung gekürzt». Ausnahme bilden bereits zugesagte Ausgaben und eine «selektive CRO-Rekrutierung» – also von neuen Kundenberatern.  

Die BIZ-Kernkapitalquote von EFG International stieg auf 14,4 Prozent per Ende Juni 2011, gegenüber 13 Prozent per Ende Juni 2010 und 14 Prozent per Ende 2010.  

Im Private-Banking-Bereich habe man in Nord- und Südamerika sowie in Asien erneut ein starkes Wachstum erzielt, wobei Erträge und Gewinne in Lokalwährung in beiden Regionen um mehr als 20 Prozent anstiegen.

«Auch im britischen Geschäft resultierte ein zweitstelliges Gewinnwachstum», meldet EFG. «In Kontinentaleuropa lieferten die meisten Geschäftsbereiche eine solide Performance auf der Basis konstanter Wechselkurse, die Gesamt-Performance bleib jedoch hinter den Erwartungen zurück.»

Die Division Asset Management erhöhte gegenüber dem Vorjahr die Vermögen mit Verwaltungsvollmacht um rund 20 Prozent, in eigenen Fonds angelegte Vermögen um über 70 Prozent und den Beitrag zum Gesamtertrag um gegen 40 Prozent. 

EFG Financial Products erzielte ein Ertragswachstum von 35 Prozent und einen Anstieg des Produktvolumens von mehr als 50 Prozent. Angesichts der Investitionen der letzten Jahre erwartet EFG Financial Products ein weiteres signifikantes Ertragswachstum, bei gleichzeitiger Verlangsamung weiteren Kostenausbaus.

Hier finden Sie die Mitteilung von EFG zum ersten Halbjahr 2011.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.48%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.57%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.25%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.12%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel