Die Verwaltungsrat der UBS habe sich definitiv für Sergio Ermotti entschieden, ist aus dem Innern der Schweizer Grossbank zu vernehmen.

Dies meldet der «Tages-Anzeiger» in seiner heutigen Samstagsausgabe. Wie Insider berichten, hat sich der Verwaltungsrat für den Tessiner entschieden und will dies – noch vor dem Investorentag am 17. November – kommunizieren.

Dass es nun schneller geht, als man gedacht und es UBS-Präsident Kaspar Villiger in Aussicht gestellt hatte, hängt damit zusammen, dass in der Bank wieder mehr Ruhe und Klarheit herrschen soll.

Egon Zehnder war ein teures Alibi

Vor diesem Hintergrund mache es wenig Sinn, wenn der oberste Chef nur ad interim sei. Insbesondere ein Stellenabbau sowie die Redimensionierung könnten nicht durch einen Übergangschef durchgepaukt werden.

Offenbar hat aber auch das Suchmandat des Kaderstellenvermittlers Egon Zehnder nichts gebracht, sondern hat sich bloss als «teures Alibi» entpuppt, wie ein «Insider» gegenüber dem «Tages-Anzeiger» weiter erklärt.

Strippenzieher Rainer-Marc Frey

Ermottis grosser Verbündeter im Verwaltungsrat der UBS sei Rainer-Marc Frey. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Merrill-Lynch-Zeiten. Rainer-Marc Frey soll auch eine führende Rolle bei der Absetzung des früheren UBS-CEOs Oswald Grübel gespielt haben und schon damals für Ermotti plädiert haben. Klar ist, dass unter diesen Voraussetzungen, Ermotti von Frey nun tatkräftigen Support erhalten hat.

Weiter heisst es in dem Artikel, dass Rainer-Marc Frey zudem gute Beziehungen zu Nationalbank-Präsident Philipp Hildebrand unterhalte und dieser sich durchaus für Ermotti als UBS-CEO erwärmen konnte.

Nach Hildebrands Geschmack

Hildebrand, der schon seit langem für eine Reduktion des Investmentbanking bei den beiden Schweizer Grossbank plädiert, dürfte – via Rainer-Marc Frey – einen UBS-CEO nach seinem Geschmack haben. Denn Ermotti wird am anstehenden Investorentag nicht umhin kommen, die Investment-Bank drastisch zu stutzen.

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