Im Poker um die Übernahme der Basler Bank Sarasin kommt es allmählich zum Showdown. Das Top-Management ist nun ebenfalls aktiv geworden.

Sarasin_Empfang

Zwölf Kadermitarbeiter, darunter auch CEO Joachim Strähle, haben dem Verwaltungsrat der Rabobank einen Brief geschrieben, in dem sie sich gegen einen Verkauf an die Zürcher Bank Julius Bär aussprechen, wie der «Tages-Anzeiger» am Wochenende meldete.

Pikant: Der Brief sei in einem Ton abgefasst, der eine Weiterbeschäftigung der Unterzeichner bei Julius Bär schwierigen machen würde.

Weniger Schwarzgeld

Aktuell gehört die Bank Sarasin zu zwei Dritteln der holländischen Rabobank, die das Schweizer Institut verkaufen möchte.

Gemäss weiteren Angaben weisen die Sarasin-Leute darauf hin, dass ihre Bank im Gegensatz zu Julius Bär kaum mehr unversteuerte Gelder habe und auch nicht in Verfahren in Deutschland und den USA verwickelt sei. Letztlich aber wenden sie sich gegen eine Übernahme, weil die Top-Manager bei einem allfälligen Deal überzählig wären und es gleichzeitig zu einem massiven Stellenabbau käme.

In Branchenkreisen geht man von mehr als 500 Jobs aus, die so verschwinden würden. Insbesondere im Asset Management, also in der Produktentwicklung , käme es auf Grund von Doppelspurigkeiten bei Sarasin zu einem Kahlschlag.

Gefragte Informatiker

Anders sieht die Situation in der Informatik aus. Dort hat Julius Bär offenbar einen Nachholbedarf. Die Sarasin-Informatiker wären also gefragt. Die Basler Bank hat dem Vernehmen nach ein hoch modernes System.

Wem Sarasin zufällt, soll noch in diesem Monat entschieden werden, heisst es in der Branche weiter. Die Bank Julius Bär erhöhte vor zwei Wochen ihr Angebot noch auf 39 Franken pro Aktie, nachdem sie festgestellt hatte, dass ein weiterer Interessent, die Raiffeisen-Gruppe, um Sarasin buhlt.

Neben dem Top-Management von Sarasin ist auch das Personal bereits aktiv geworden, wie finews.ch vergangene Woche bereits berichtete. Die Beschäftigten warnen ebenfalls vor einem Schulterschluss mit Julius Bär, weil sie einen markanten Stellenabbau befürchten.

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