Bankchef Hans Nützi bestätigt, dass Clariden Leu rund hundert Stellen abgebaut hat. Jetzt aber will die Bank wieder vorsichtig auf Expansion setzen.

Die Bank habe sich bei der Gewinnung neuer Kundenberater zurückgehalten, sagte Hans Nützi in einem Interview mit der «Handelszeitung». Denn für den Erfolg sei nicht das Neugeld entscheidend, sondern die Ertrags- und Kostenentwicklung. «Wir haben nicht so viele Kundenberater eingestellt – davon profitiert unsere Kostenbasis», sagte der CEO der Bank Clariden Leu. 

Und so sei in den jetzigen Märkten die Kostenseite «noch stärker in die Pflicht zu nehmen». Eine Folge: Anpassung der Ressourcen. «In den Corporate Center haben wir bereits Konsequenzen gezogen. Sämtliche Kostensparten werden analysiert.»

Eventuell sogar mehr Angestellte?

Zwar seien rund hundert Stellen abgebaut worden, bestätigte Nützi, «es kam aber nicht zu 100 Entlassungen.» Die angestrebte Personalreduktion sei weitgehend durch die Fluktuation möglich, und die Bank entlasse nicht einfach systematisch Personal. «Wenn sich eine Opportunität für Wachstum ergibt, dann zählen wir unter Umständen Ende Jahr sogar mehr Mitarbeitende als heute.»

Denn Clariden Leu sei auch bereit, Akquisitionen zu prüfen. Zusammen mit dem Mutterhaus Credit Suisse wolle Clariden Leu «eine aktive Rolle» bei der Branchenkonsolidierung spielen. Im Vordergrund ständen dabei kleinere und mittlere Akquisitionen.

Clariden Leu hat derzeit neun Stellen ausgeschrieben.

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