Nach den italienischen Strafbehörden startet auch die Bundesanwaltschaft eine Untersuchung im Fall Rothsinvest, wie sie auf Anfrage von finews.ch bestätigt.

Seit einigen Tagen sorgen in der italienischen Presse diverse Verhaftungen für Schlagzeilen. Diese Verhaftungen erfolgen auf Geheiss der Staatsanwaltschaft in Florenz, wegen Verdachts auf Geldwäscherei und Anlagebetrug in der Höhe von insgesamt 250 Millionen Euro

Im Zentrum der Affäre steht das Schweizer Finanzinstitut Rothsinvest Asset Management. Nun hat die Schweizer Bundesanwaltschaft in einer Stellungnahme gegenüber finews.ch bestätigt, dass sie ebenfalls eine eigene Strafuntersuchung eingeleitet habe. Wörtlich heisst es:

«Vor dem Hintergrund verschiedener Medienberichte aus Italien über mutmassliche Anlagebetrügereien in einem angeblichen Deliktsbetrag von gegen 250 Millionen Euro bestätigt die Bundesanwaltschaft, in diesem Zusammenhang eine selbständige Strafuntersuchung gegen einen ausländischen Staatsangehörigen zu führen. Diese Strafuntersuchung richtet sich nicht gegen die Verwaltungsräte der Rothsinvest Asset Management oder den im Bericht weiter genannten Renato De Pretto.»

Madoff in der Maremma

Zu vermuten ist also, dass hiermit ebenfalls Robert Da Ponte im Visier der Bundesanwaltschaft ist. Der ehemalige Direktor der Rothsinvest ist auch von der Staatsanwaltschaft Florenz zur Fahndung ausgeschrieben. Im Namen von Rothsinvest lockten er und andere vermögende Personen in der Maremma – dem nördlichem Latium und der südlichen Toscana – mit hohen Renditeversprechen an. Die Carabinieri verhafteten deswegen am 21. Mai vier Personen, die offenbar als Vermittler im Namen von Rothsinvest gewirkt hatten.

Sie hatten den Kunden offeriert, Geld im Ausland zu investieren, samt Anonymität vor staatlichen Beobachern. Wie eine gut informierte Quelle gegenüber finews.ch erklärte, nahmen die Verdächtigten hohe Summen in bar an – buchstäblich «Couverts voller Euro-Scheine».

Jetzt scheint das Geld verschwunden, rund 500 Menschen seien geprellt, schätzt die zuständige Staatsanwaltschaft in Florenz. Die Schadenssumme könnte 250 Millionen Euro erreichen. 


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