Verschuldung und Klimawandel sind die grössten globalen Risiken. Auch die wachsende Ungleichheit sorgt offenbar für verstärkte Diskussionen.

Gemäss dem aktuellen globalen Gefahrenbericht «Global Risks Report 2013» sind Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik für das Jahr 2013 pessimistischer als noch im letzten Jahr.

Viele Risiken seien gestiegen, wie aus der im Auftrag des Weltwirtschaftsforums (Wef) durchgeführten Umfrage hervorgeht.

Wirtschaftliche Probleme ganz oben

Die rund tausend Befragten schätzen insgesamt sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit der von ihnen genannten Krisen-Szenarien als auch die potentiellen Folgen höher ein als in der letzten Umfrage.

«Diese globalen Risiken sind in erster Linie eine Gesundheitswarnung für unsere kritischen Systeme», wird Studienautor und Editor in Chef Lee Howell zitiert. Jedes Land müsse deshalb daran arbeiten, robustfähiger gegen solche Risiken zu werden.

Auch 2013 stehen ökonomische Probleme wieder ganz oben auf der Rangliste der 50 grössten Gefahren für die Welt:

  •  1) Wachsende Einkommensungleichheit:

Von allen Szenarien werde dieses am wahrscheinlichsten in den kommenden zehn Jahren eintreten. Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich könnte zudem Treiber für mögliche Krisen werden.

  • 2) Öffentliche Verschuldung:

Ein chronisches Ungleichgewicht der Staatshaushalte gilt den Befragten zufolge zwar als etwas weniger wahrscheinlich als noch im vergangenen Jahr – möglicherweise auf Grund der zuletzt abgeflauten Euro-Krise. Die möglichen Folgen schätzen diese aber als noch explosiver ein.

  • 3) Kritische Klimadebatte:

Die steigenden klimaschädlichen Emissionen führen bei den Befragten in diesem Jahr vermehrt zu Sorgen. Vor allem die Gefahr eines Scheiterns der Klimaschutzverhandlungen ist in den Augen der Experten stark gestiegen. Durch die Wirtschaftskrise würden zudem die Ressourcen fehlen, um derartige Probleme effektiv anzugehen.

  • 4) Wasserknappheit:

Grösste gesellschaftliche Gefahr ist laut der Umfrage die zunehmende Wasserknappheit in vielen Ländern der Erde – kaum ein anderes Risiko könne ähnlich dramatische Folgen haben.

  • 5) Alternde Bevölkerung:

Gemeint ist damit ein Versagen bei der Reaktion auf wachsende Kosten und gesellschaftliche Herausforderungen durch den demografischen Wandel.

Mix zum perfekten globalen Sturm

Vor allem die Kombination aus Problemen im Wirtschafts- und Umweltsystem halten die Experten für bedrohlich: «Sind beide Systeme parallel Verwerfungen ausgesetzt, so könnte dies den ‹perfekten globalen Sturm› auslösen mit potentiell verheerenden Folgen», steht im Risikoreport, der in zwei Wochen beim WEF-Jahrestreffen in Davos diskutiert wird, weiter.

Als weiteres Krisenszenario nennt der Gefahrenreport die Gefahr, dass scheinbar gelöste Probleme ausser Kontrolle geraten. Als Beispiel nennt der Bericht die Möglichkeit, dass ein Grossteil der heute verwendeten Antibiotika aufgrund von übermässiger Verwendung seine Wirkung verliert. Auch Ereignisse mit unerwartet grossen Auswirkungen, wie «digitale Flächenbrände in einer hypervernetzten Welt», werden genannt.

Rangliste stark gewandelt

Das Thema Ungleichheit war zu Zeiten der Finanzkrise zwischen 2008 bis 2010 ein wenig herausragendes Thema. Stattdessen galt einst ein Preisverfall bei Vermögenswerten noch als grösstes Risiko.

Auch eine Abschwächung der chinesischen Konjunktur und chronische Erkrankungen gehörten der Erhebung zufolge vor wenigen Jahren noch zu den Top-Risiken.

Der ganze «Global Risks Report 2013» steht auf der Website der Swiss Re zum Download bereit.

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