Mit der härteren Gangart vieler Regierungen seien die Tage für Steuerschlupflöcher wie die Schweiz gezählt, sagt Frédéric Oudéa. Darum sei auch das amerikanische Regelwerk Fatca überflüssig.

«Die Zeiten, in denen Leute mit geheimen Bankkonten an versteckten Orten Steuern hinterziehen können, gehören der Vergangenheit an», sagt Frédéric Oudéa, CEO der Société Générale, in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender «BFM».

All die Reformen bezüglich Steuerhinterziehung, die von verschiedenen Regierungen durchgeführt worden seien, würden den Steuerhäfen die Lebensgrundlage entziehen, so der Bankier weiter.

Harte Gangart der USA zeigte Wirkung

Der Société-Générale-Chef wies dabei explizit auf das Beispiel Schweiz hin, wo eine härtere Gangart der Regierungen gegenüber Steuerhinterziehung Wirkung zeige. So hätten die Schweiz und die USA im August 2013 eine Vereinbarung getroffen, die es den einheimischen Banken erlaube, durch die Zahlung einer Strafe ein Verfahren bezüglich der Beihilfe zur Steuerhinterziehung von US-Bürgern zu vermeiden.

Die UBS habe sich 2009 mit einer Zahlung von 780 Millionen Dollar von einer Strafverfolgung durch die US-Behörden freikaufen können.

Fatca braucht es nicht

Die Einführung des US-Regelwerks Fatca (Foreign Account Tax Compliant Act) werde vor dem Hintergrund weiterer Massnahmen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung unnötig, argumentiert Oudéa weiter.

Das Fatca-Abkommen, das im Juli 2014 in Kraft tritt, verlangt von ausländischen Instituten, dass sie die amerikanischen Behörden über Offshore-Konten von US-Bürger informieren. «Was derzeit insbesondere in der Schweiz geschieht, macht Fatca überflüssig», sagt Oudéa.

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