Der Microsoft-Gründer Bill Gates lässt nicht locker. Über zwei seiner Investment-Vehikel wehrt er sich erneut gegen die Übernahme der Schweizer Firma Sika durch den französischen Saint-Gobain-Konzern. 

Wie aus einem am Montag veröffentlichten Schreiben hervorgeht, haben die Bill & Melinda Gates Stiftung und Cascade – beides Investmentvehikel von Bill Gates – eine Verantwortlichkeitsklage eingereicht. Ziel der Klage ist Sika-Verwaltungsratsmitglied Urs Burkard (Bild).

Die Kläger fordern, dass Burkard die Firma Sika für Aufwendungen entschädige, die ihr infolge seiner Aktivitäten, die zur geplanten Transaktion mit Saint-Gobain geführt haben, entstanden seien, heisst es weiter.

Nicht im Interesse der Firma gehandelt

Urs Burkard sei einer der Urheber der geplanten Transaktion, obwohl er öffentlich habe verlauten lassen, dass das Engagement der Familie Burkard ungebrochen sei.

Cascade und die Stiftung werfen Burkard vor, als Verwaltungsrat die Transaktion mitverhandelt zu haben, die den Interessen des Unternehmens und den übrigen Aktionären entgegenstünden, ohne die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrates konsultiert zu haben.

In diesem Zusammenhang droht laut früheren Medienberichten eine um Gates formierte Aktionärs-Gruppe zudem, gegen den Sika-Erben Urs Burkard in den USA eine Strafklage einzureichen, wie auch finews.ch berichtete. 

Weitere Sika-Erben im Visier

Die jüngste Klage wurde beim Friedensrichteramt in Baar im Kanton Zug deponiert. Zudem behalten sich Cascade und die Stiftung vor, weitere Schadenersatzansprüche gegen Burkard geltend zu machen.

Zudem könne die Klage auf weitere Mitglieder des Verwaltungsrats, die als Repräsentanten der Schenker-Winkler-Holding und der Familie Burkard in den Verwaltungsrat gewählt wurden, oder auf andere Mitglieder der Familie Burkard ausgeweitet werden, wie es am Montag weiter hiess.

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