Eigentlich überrascht es nicht, dass die Männer die Fondsbranche dominieren. Die Frage ist eher, wie lange noch? Denn es gibt einige unvermutete Gründe für mehr Weiblichkeit in diesem Metier.

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Nur knapp 10 Prozent (exakt: 9,4 Prozent) aller Fondsmanager in den USA sind Frauen. Zusammen verwalten sie bloss 2 Prozent aller Kundengelder in offenen Anlagevehikeln. Demgegenüber sind drei Viertel aller Assets und 78 Prozent aller Fonds ausschliesslich in Männerhand. 

Dies ist das ernüchternde Fazit einer Studie des amerikanischen Finanz- und Analyseunternehmens Morningstar.

Dabei sind männliche Fondsmanager hinsichtlich Performance keineswegs besser als ihre weiblichen Pendants. Am besten würden Fonds mit gemischten Teams abschneiden, heisst es in der Studie weiter.

Macho-Kultur und besudeltes Finanzimage

Gründe für die dünne Frauenquote im Fondsbusiness gibt es viele: Zum einen scheuen Frauen die Branche wegen der ausgeprägten Macho-Kultur. So erlebt gemäss einer früheren Umfrage offenbar jede fünfte Angestellte sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz.

Weiter stellen Männer primär Männer ein – ein offenbar anerzogenes Relikt aus vergangenen Zeiten. Oft sind es aber auch Gesetze, die Männer in die Poleposition drücken – Stichwort ‹Mutterschutz›.

Das die Branche spätestens seit der jüngsten Finanzkrise ein angeknackstes Image hat, schreckt zusätzlich viele Frauen ab, in diese Branche einzusteigen, wie es weiter heisst. 

Wenig Interesse an Finanz-Spezialisierung

Die Frauen sind bis zu einem gewissen Grad aber auch selber schuld an der tiefen Quote: Zwar sind sie im Karriere-Frühstadium den Männern voraus. Denn laut Studie sind 60 Prozent aller Bachelor und Master Absolventen weiblich.

Doch weit weniger Frauen spezialisieren sich anschliesslich auf das Gebiete der «Finance» Gerade mal 17 Prozent der rund 51'000 Chartered Financial Analyst (CFA) in den USA sind weiblich.

Auf Augenhöhe in Asien

Auch interessant: Von den 8'500 weiblichen CFA sind nur 700 als Fondsmanagerinnen tätig. Dies wiederum zeigt, wie gross die Ressourcen an weiblichen Fondsmanagerinnen eigentlich wären.

In der Schweiz beträgt der CFA-Frauenanteil immerhin ein Fünftel. International liegt die Quote aber bei mehr als 30 Prozent – und in Asien, wo das Banking massiv wächst, herrscht zwischen den Geschlechtern an der CFA Prüfungen gar Parität, wie finews.ch unlängst berichtete.

Vieles spricht für mehr Weiblichkeit

Insofern überrascht es nicht, dass der Talentpool von Männern dominiert wird. Die Frage ist, wie lange noch. Zum einen stimmen die Zuwachsraten in Asien zuversichtlich.Überdies spricht noch eine andere Entwicklung für mehr Weiblichkeit in den kommenden Jahren.

Schätzungen zufolge werden die Frauen auf Grund von Erbschaften sowie steigenden Einkommen in fünf Jahren die Hälfte an privaten Vermögen in den USA besitzen, so die Studie. Insofern sei es wahrscheinlich, dass sich mehr Frauen mit Anlagethemen beschäftigen werden und so den Einstieg ins Fondsmanagement finden oder eben eine Fondsmanagerin einem Fondsmanager vorziehen.

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