Bisher lieferten sich die Anbieter diverser E-Wallets in der Schweiz ein hartes Rennen. Jetzt ist eine Gemeinschaftslösung in Sicht – und ein entscheidender Player wird erstmals mit eingebunden.

Die fünf grössten Schweizer Banken UBS, Credit Suisse (CS), Postfinance, Raiffeisen, UBS und Zürcher Kantonalbank (ZKB), die Börsenbetreiberin SIX, die Detailhändler Coop und Migros sowie der Telekom-Riese Swisscom haben Sondierungsgespräche bezüglich einer gemeinsamen Lösung für digitale Zahlungsverkehrsleistungen in der Schweiz aufgenommen. Das teilte das Konsortium am Mittwoch mit.

CS mit im Boot

Ziel der Kooperation der wichtigsten Player im Zahlungsverkehr und im Detailhandel des Landes ist es insbesondere, die bereits bestehenden E-Wallet-Applikationen Paymit (UBS, ZKB, SIX sowie weitere Kantonalbanken) und Twint (Postfinance und diverse Partnerbanken) zusammenzuführen.

Das ist gleich in zweifacher Hinsicht eine Überraschung. Bisher lieferten sich die Anbieter der beiden Applikationen nämlich ein hartes Rennen um Kunden in der Schweiz. Und: Erstmals ist auch die CS mit im Boot, die sich bisher weder Paymit noch Twint anschliessen mochte.

Drohkulisse Apple Pay

Die Gespräche seien «ergebnisoffen», wie es weiter hiess. Sie sollen klären, inwiefern ein gemeinsames mobiles Zahlungssystem flächendeckend und rasch in der Schweiz verbreitet werden kann.

Das entscheidende Wort in dieser Aussage dürfte wohl «rasch» sein. Wie finews.ch exklusiv berichtete, hat der IT-Riese Apple kürzlich ein Patent für seine Zahlungslösung Apple Pay in der Schweiz angemeldet.

Die heimischen Anbieter müssen deshalb fürchten, von der ausländischen Konkurrenz überrollt zu werden.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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